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Dieser neue Autoreifen braucht wenig Luft – und Sie haben nie wieder einen Platten

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Von: Marcus Efler

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Ein platter Reifen gehört mit zu den häufigsten Gründen für Autopannen. Ein neues Modell, das auf der IAA gezeigt worden ist, macht Schluss damit, sieht aber kurios aus.

Clermont-Ferrand (Frankreich) – Die Reifen gehören zu den am meisten unterschätzten Teilen eines Autos. Der stärkste Motor bleibt machtlos, die beste Bremse wirkungslos, wenn die vier schwarzen Schlappen die Kräfte nicht zuverlässig auf trockenen oder nassen Asphalt übertragen. Und die Autohersteller „danken“ es den Reifenbäckern, indem sie die Preise für die Erstausrüstung ab Werk gnadenlos drücken. Die Fahrer wiederum interessieren sich meist erst dann für ihre Pneus, wenn der TÜV wegen runtergerubbeltem Profil die Plakette verweigert – und jammern dann über die Kosten für die Neuanschaffung. (Gummi war gestern: Michelin will seine Reifen aus diesem Wegwerf-Artikel backen)

Dieser Autoreifen braucht wenig Luft – und Sie haben nie wieder einen Platten

Trotzdem werden die großen Reifenhersteller nicht müde, immer weiter an Innovationen zu forschen – meistens eher unscheinbare wie neue Materialmischungen oder Profilrillen, die aber trotzdem Leben retten können. Oder es zumindest vereinfachen: Die letzte ganz große Neuerung waren die Run-Flat-Reifen, die es auch nach Verlust des Luftdruckes noch bis zum Ziel oder zumindest in die Werkstatt nach Wahl schaffen. (Rollerfahrer benutzt Kind als Felgenbaum zum Autoreifen-Transport: „Das ist das Michelin-Männchen“)

Demonstration eines Michelin-Lamellenreifens
Lamellen ersetzen den Luftdruck: das Prinzip des Michelin Uptis © Steve Fecht/Michelin

Dieser Autoreifen braucht kaum Luft – auf der IAA fuhr er schon

Jetzt bringt der französische Konzern Michelin eine Innovation auf den Markt, die das Problem der Reifenpanne womöglich ganz aus der Welt schafft. Denn der neuartige Lamellenreifen braucht fast gar keine Luft und kann somit auch nicht zum Plattfuß mutieren. Prototypen gab es schon bestaunen, auf der Münchner IAA Mobility konnten Besucher nun das fast serienreife Produkt mit Namen Uptis zur Probe fahren. Das Kürzel steht für „Unique Punctureproof Tire System“, auf Deutsch etwa: „Einzigartiges pannensicheres Reifensystem“.

Sein Clou sind Speichen aus glasfaserverstärktem Kunststoff, die dem Reifen Stabilität verleihen und somit den bislang unerlässlichen Luftdruck ersetzen. Sie sind mit der Reifenoberfläche fest verbunden und sehr flexibel. Welche Wirkung das hat, zeigt ein Video des Herstellers (hier zu sehen).

Bis zur endgültigen Serienreife, mit der dann Autofahrer die Reifen tatsächlich kaufen können, dauert es allerdings noch ein Weilchen: 2024 soll es so weit sein. Dann erst gibt Michelin auch Verkaufspreise bekannt. Was die Franzosen dagegen heute schon versprechen: Der Uptis soll einen großen Anteil recycelter Materialien aus Joghurtbechern oder PET-Flaschen enthalten.

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