Freche Kopie des VW ID.3 aus China: Der Didi D1 sieht aus wie das Original

In China ist eine dreiste Kopie des VW ID.3 aufgetaucht. Das E-Auto der Kompaktklasse gleicht dem Vorbild aus Wolfsburg bis ins Detail.
Shenzhen (China) – Der chinesische Mischkonzern und Autobauer BYD baut mit dem Modell „Didi D1“ ein Elektroauto eigens für den Fahrdienst Didi Chuxing. Eine passende Kooperation: Denn bei Didi Chuxing handelt es sich um den perfekten Anbieter für den chinesischen Markt. Der Fahrdienstleister ist seit dem Rückzug von US-Anbieter Uber aus der Volksrepublik China praktisch konkurrenzlos. Das E-Auto von BYD sorgt allerdings aus einem anderem Grund für ganz besonderes Staunen: Der BYD Didi D1 gleicht dem ID.3 des deutschen Autoherstellers Volkswagen wie ein Ei dem anderen. (VW ID.3 schlägt Golf 8 GTI im Sprint – Netz lästert über Werbevideo)
Dreiste Kopie des VW ID.3 aus China: Der Didi D1 sieht aus wie das Original
Das Design des Elektrofahrzeugs aus Fernost sorgt für Ärger: Wieder einmal wird einem chinesischen Großkonzern vorgeworfen, geradezu schamlos bei der Konkurrenz im Westen zu kopieren. Auch den E-Auto-Produzenten BYD trifft ein solcher Verdacht nicht zum ersten Mal – ungeachtet dessen, dass es sich dabei um einen der größten Automobilhersteller der Volksrepublik handelt. Volkswagen lässt die Sache jedenfalls nicht auf sich beruhen – und will den „eineiigen Zwilling“ des VW ID.3 genauer unter die Lupe nehmen. Wie VW gegenüber dem „Handelsblatt“ ankündigte, wolle der Konzern die Angelegenheit prüfen. (VW-Elektroauto-Paradies auf griechischer Insel – wieso nicht bei uns?)

Der Kompaktwagen sieht dem VW ID.3 jedenfalls zum Verwechseln ähnlich. Der BYD Didi D1 wirkt, als sei er ebenfalls in Wolfsburg konzipiert und konstruiert worden: Das beginnt bei den Proportionen der Karosserie und setzt sich über die Linienführung des Elektrofahrzeugs fort. Auch die markanten LED-Lichter des Chinesen sehen aus wie beim VW ID.3. Noch krasser ist es auf den Seiten des Autos: Die Seitenschweller und die optisch hervorgehobene C-Säule hat der BYD Didi D1 ebenfalls übernommen. Fast unglaublich – sogar die aerodynamischen Felgen sind Eins-zu-Eins-Kopien. (Škoda Enyaq: Irre Design-Diskussion im Netz – „sehr schöner BMW!“)
Dreiste Kopie des VW ID.3 aus China – auch technische Daten gleichen sich
Der einzige wesentliche optische Unterschied zeigt sich bei den Türen. Während Volkswagen beim VW ID.3 konventionelle Türen verbaut, verwendet BYD für den Didi D1 stattdessen Schiebetüren. Diese sollen Fahrgästen, die hinten Platz nehmen, den Einstieg erleichtern. Man erkennt die andersartige Konstruktion gut an den verschieden angeordneten Türgriffen. (Hier zerschellt ein VW ID.3: Ist der Volksstromer wirklich sicher genug?)

Auch die technischen Daten des BYD Didi D1 sind denen des VW ID.3 relativ ähnlich: Während der Elektroantrieb des Chinesen 136 PS Leistung bietet, sind es beim Wolfsburger E-Auto 145 PS. Der 50-kWh-Akku soll den BYD Didi D1 angeblich bis zu 418 Kilometer weit fahren lassen, der VW ID.3 schafft mit seinem 58 kWh-Akku 426 Kilometer. Was die Höchstgeschwindigkeit angeht, hat das deutsche Fabrikat jedoch mit 160 km/h klar die Nase vorne – die chinesische Kopie fährt maximal Tempo 130. (VW ID.3: Software total unausgereift – diese 22 Fehler nerven richtig)
Dreiste Kopie des VW ID.3 aus China: Ab 2021 verfügbar – Akku soll sicherer sein
Der BYD Didi D1 soll bereits ab dem kommenden Jahr produziert werden. Wie ähnlich das E-Auto dem VW ID.3 ist, wird allerdings kaum einem Chinesen auffallen. Denn Volkswagen verkauft sein deutsches Modell (bisher) nicht nach China. Ebenso wird der BYD Didi D1 nur innerhalb der Volksrepublik vertrieben – und nicht ins Ausland verkauft. (Nagelneuer VW ID.3: Erst mal zum Update in die Werkstatt – das ist der Grund)
Ein weiteres Detail weckt noch Interesse: Was die Akkus der Elektrofahrzeuge angeht, soll es sich beim BYD Didi D1 um die neuen Blade-Batterien des Unternehmens handeln. Diese weisen eine höhere Energiedichte auf als konventionelle Lithium-Ionen-Packs. Dadurch soll die Sicherheit erhöht werden. Denn Stromer mit Blade-Batterien sind dem Vernehmen nach weniger anfällig für Brände oder Explosionen – und dies angeblich selbst bei schweren Unfällen. In den USA beispielsweise hatten zuletzt bei einem Tesla-Crash umherfliegende Batterien Scheiben durchschlagen und sogar ein Bett in Brand gesetzt.