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Bugatti Veyron zum Schnäppchenpreis – doch irgendetwas ist faul

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Von: Marcus Efler

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Ein Bugatti Veyron kostet auch als Gebrauchtwagen locker über eine Million Euro. Für diesen hier wird nur etwa ein Zehntel fällig – doch irgendetwas ist faul.

Orlando (USA) – Da soll noch mal jemand sagen, Autos von Bugatti seien nur was für Multimillionäre: Im US-Bundesstaat Florida ist jetzt eines der Fahrzeuge der Hypercar-Marke, die der Volkswagen-Konzern gerade zum kroatischen Elektrorenner-Hersteller Rimac abschiebt, für einen überaus niedrigen Preis im Angebot. Zwar nicht das aktuelle Modell Chiron, sondern dessen Vorgänger Bugatti Veyron 16.4, der von 2005 bis 2015 produziert wurde und mit seinem 16-Zylinder-Mittelmotor mindestens 1.001 PS leistet und mit über 400 km/h Spitzentempo zeitweise den Titel des schnellsten Serienautos der Welt trug. Damaliger Neupreis: Mindestens zwei Millionen Euro – und auch gebraucht wird ein siebenstelliger Betrag fällig. (Bugatti Chiron Super Sport: So schnell ist das schnellste Auto der Welt)

Bugatti Veyron zum Schnäppchenpreis – aber irgendetwas stimmt nicht

Bei dem US-Angebot kommt der Käufer ein wenig preiswerter davon: 125.000 US-Dollar, also etwa 106.000 Euro, kostet der Zweisitzer. Dass daran etwas nicht ganz stimmen kann, dürfte auch Autolaien klar sein. Zumal der Ort des Angebots, das Kleinanzeigen-Portal Craigslist, zwar für den Handel gebrauchter Waschmaschinen geschätzt wird, aber weniger für Luxus-Fahrzeuge. Kenner stören sich denn auch an konkreten Details des Auto-Angebots: So entsprechen z. B. die Felgen nicht denen des Luxus-Sportwagens. Zwar weist der Billig-Bugatti einige Carbonteile auf, aber seine Karosserie besteht nicht, wie bei der französischen Edelmarke üblich, komplett aus dem Hightech-Material. (Bugatti-Unikat La Voiture Noire: Wer holt sich teuersten Neuwagen der Welt?)

Umbau eines Mercury Cougar im Design eines Bugatti Veyron
Sieht doch gut aus: ein sehr preiswerter Bugatti Veyron – oder etwa nicht? © Car Export America

Bugatti Veyron zum Schnäppchenpreis – mit ein bisschen Hilfe von Ford

Immerhin verschleiert der Verkäufer namens „Car Export America“ nicht das wahre Wesen des Renners: Unter der spektakulären Karosserie steckt nämlich ein Mercury Cougar aus dem Ford-Konzern. In dessen letztem Baujahr 2002, aus dem auch die Basis des Umbaus stammt, war der Bugatti Veyron noch nicht viel mehr als ein gewagter Plan des damaligen VW-Bosses Ferdinand Piëch (82, † 2019). In Handarbeit hat also ein unbekannter Tüftler den Großserienwagen optisch in das Hypercar verwandelt und dabei auch das lederne Luxus-Interieur nicht vergessen. (Bugatti Divo im „Marienkäfer“-Look: 1.600 Rauten bringen Designer an Rand der Verzweiflung)

Bugatti Veyron zum Schnäppchenpreis –  eher bescheidene 170 PS

Technisch dagegen hat sich nicht viel getan: Der 2,5-Liter-V6 des Mercury leistet weiterhin eher bescheidene 170 PS. Wenn der Käufer des Umbaus damit unterwegs ist, sollte er also besser so tun, als wolle er gar nicht schnell fahren. Dafür hat er ja nicht nur beim Kaufpreis kräftig gespart, sondern muss auch für den Unterhalt des Fake-Franzosen deutlich weniger ausgeben: Erstens fährt der Cougar deutlich sparsamer als der Veyron mit einem Verbrauch von 23 Litern auf 100 Kilometer, aber sicher kommt auch eine Standard-Wartung wie der Ölwechsel billiger: Der ist beim Bugatti nämlich extrem aufwendig und schlägt mit etwa 20.000 Euro zu Buche.

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