Bugatti Veyron muss zur Inspektion: Ölwechsel kostet so viel wie neuer VW Golf
Ein Bugatti Veyron ist teuer, aber mit dem Kaufpreis ist es nicht getan: Auch die Inspektion haut richtig rein. So aufwendig ist beispielsweise ein schlichter Ölwechsel, der so viel kostet wie ein neuer VW Golf.
Las Vegas (USA) – Man kennt das: Bugatti gekauft, so ungefähr drei Millionen Euro überwiesen, und dann viel Spaß beim Fahren gehabt. Aber irgendwann, darin unterscheiden sich die Autos mit mindestens 1.001 PS nicht von einem Opel Corsa, muss das gute Stück zur Wartung in die Werkstatt. Für einen Ölwechsel beispielsweise. Wer danach die Rechnung bekommt, bleibt wahrscheinlich... wie? Genau – ganz cool. Schließlich ist man Milliardär. Wer aber seinen Bugatti Veyron vom reichen Onkel geerbt hat, wird beim Anblick der Rechnung erst mal schlucken. (Rimac kauft Bugatti: Warum es Superpower künftig nur noch elektrisch gibt)

Bugatti Veyron in Inspektion: Darum kostet Ölwechsel so viel wie ein neuer VW Golf
So ein Ölwechsel kostet beim Bugatti Veyron 16.4 nämlich gut und gerne 20.000 Euro. Also das Ersparte, mit dem man eigentlich einen neuen VW Golf kaufen wollte. Um zu verstehen, wie aufwendig diese Standard-Prozedur an dem eng zugebauten W16-Mittelmotor ist, kann man dieses Youtube-Video des Autohändlers Royalty Exotic Cars aus Las Vegas anschauen.
- Das passiert beim Ölwechsel bei einem Bugatti Veyron:
- Da der Bugatti für die normale Hebebühne zu flach ist, muss er vorher mit einer speziellen Vorrichtung an den Rädern angehoben werden.
- Dann wird der flache Unterboden abgeschraubt.
- Dann wird der Wagen mit einer zusätzlichen stabilen Stange gesichert, damit er wirklich nicht – oops – herunterfällt.
- Die Heckräder werden abgenommen.
- Die hintere Stoßstange und die Kotflügel-Innenverkleidung werden demontiert. Immerhin sind diese Teile aus Carbon und damit schön leicht.
- Der Bugatti wird wieder zu Boden gelassen.
- Die Tankklappe wird abgeschraubt.
- Eine Abdeckung im Motorraum wird von oben entfernt – der Mechaniker muss vom hinten weit in Wagen hineinkriechen, um die unzugänglichen Schrauben zu erreichen.
- Mit einigem Aufwand wird einer der Heckspoiler demontiert.
- Spektakulärer Höhepunkt: Zwei Männer nehmen den kompletten hinteren Teil der Carbon-Karosserie ab.
- Bei der Gelegenheit überprüfen die Mechaniker den Füllstand sämtlicher Kühl- und Hydraulik-Flüssigkeiten.
- Jetzt werden die Luftfilter gewechselt. Das geht recht einfach.
- Über 16 (!) Ablassschrauben wird das Öl abgelassen.
- Der Bugatti Veyron bekommt einen neuen Ölfilter.
- 15 Liter bestes Motoröl werden eingefüllt.
- Und nun alles wieder umgekehrt zusammenbauen....
Fertig! 27 Werkstatt-Stunden werden für diese (eigentlich) Routinearbeit angesetzt. Aber geschickte Tüftler-Milliardäre kriegen das sicher auch selber hin. Noch mehr spannende Auto-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.