Bugatti Chiron rast mit 417 km/h über Autobahn: Keine Konsequenzen für den Fahrer
Mit satten 417 km/h bretterte ein tschechischer Millionär im Bugatti Chiron über eine deutsche Autobahn – jetzt steht fest: Rechtlicher Ärger droht ihm deshalb nicht.
Berlin – Einen Bugatti Chiron sieht man extrem selten auf öffentlichen Straßen – mit etwas Glück vielleicht in Monaco vor dem Casino. Viele Exemplare des auf 500 Fahrzeuge limitierten und millionenteuren 16-Zylinder-Luxus-Boliden fristen ihr Dasein als Geldanlage in wohlklimatisierten Garagen. Allerdings nicht alle: Der tschechische Geschäftsmann Radim Passer wollte mal sehen, wie schnell sein 1.500-PS-Bolide wirklich läuft – und zwar auf einer deutschen Autobahn. Mit satten 417 km/h (!) donnerte der Millionär über den Asphalt. Zunächst sah es so aus, als drohe ihm deshalb rechtlicher Ärger – doch nun wurde das Verfahren eingestellt.

Bugatti Chiron rast mit 417 km/h über Autobahn: Keine Konsequenzen für den Fahrer
Die Höchstgeschwindigkeit erreichte der Bugatti-Besitzer auf einem Autobahnabschnitt der A2 zwischen Berlin und Hannover. Dort gibt es keine Geschwindigkeitsbegrenzung – dennoch können einem Raser in so einem Fall Schwierigkeiten drohen. Laut Strafgesetzbuch gibt es den Vorwurf des „Einzelrennens“ – und zwar, wenn ein Fahrer seinen Wagen mit „nicht angepasster Geschwindigkeit, grob verkehrswidrig und rücksichtslos“ bewegt.
Bugatti Chiron rast mit 417 km/h über Autobahn: Fahrer hielt Aktion auf Video fest
Doch laut der Staatsanwaltschaft Stendal (Sachsen-Anhalt) trifft nichts davon im Falle des Bugatti-Rasers zu, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Das Verfahren gegen den Tschechen wurde eingestellt. Seine rasante Fahrt hatte Radim Passer auf Video (weiter unten zu finden) aufgenommen und ins Netz gestellt – die Aktion war heiß diskutiert worden. Aktuell wird ohnehin häufig ein generelles Tempolimit auf Autobahnen gefordert – denn dadurch lässt sich unter anderem viel Sprit sparen, wie das Umweltbundesamt nun berechnet hat.
Gegenüber der dpa erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft, man dürfe laut Straßenverkehrsordnung – auch, wenn es kein Tempolimit gibt – nur so schnell fahren, wie es die Sicht- und Wetterverhältnisse sowie die persönlichen Fähigkeiten von Fahrzeug und Fahrzeugführer zuließen. In dem Videoclip seien aufgrund der gewählten Strecke, der frühen Uhrzeit (der Millionär war laut eigenen Angaben um 4.50 Uhr unterwegs gewesen) und Jahreszeit sehr gute Verkehrsverhältnisse erkennbar. Ebenso gebe es keinerlei Hinweise auf eine unsichere Fahrweise des Bugatti-Lenkers.
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Bugatti Chiron rast mit 417 km/h über Autobahn: Laut Staatsanwaltschaft wurde niemand gefährdet
Außerdem sei laut der Staatsanwaltschaft Stendal der Bugatti Chiron für Fahrten mit solch hohen Geschwindigkeiten ausgelegt. Bei der Aktion sei aus Sicht der Behörde niemand gefährdet worden. Es geht übrigens noch „exklusiver“ bei Bugatti: Etwa mit dem Divo, der ebenfalls auf dem Chiron basiert und auf 40 Exemplare limitiert ist. Ein Kunde hatte seinen Divo sogar in einem speziellen „Marienkäfer“-Look gestalten lassen, was die Designer an den Rand der Verzweiflung brachte.
Das YouTube-Video der Fahrt von Radim Passer wurde inzwischen mehr als 11 Millionen Mal angesehen. Viele zeigen sich in den Kommentaren von der Aktion beeindruckt und finden auch, dass der Fahrer viel getan hätte, um sicher unterwegs zu sein. Doch nicht jeder sieht das so, wie etwa dieser User: „Solche Geschwindigkeiten auf einer öffentlichen Straße zu fahren, ist meiner Meinung nach unverantwortlich und gefährdet andere.“