Autos für 33,3 Millionen Euro entdeckt – darum verstaubt die Mega-Sammlung (mit Video)

Die Augen von Autofans leuchten – ein sensationeller Fund: Ein Engländer kann sein Glück kaum fassen, als er die millionenschwere Sammlung entdeckt. Er macht ein Entdecker-Video.
Bristol – Dieser Wahnsinns-Fund machte auch seinen britischen Entdecker sprachlos: Der Stadtforscher Colin Smith (36),traute seinen Augen kaum. Vor diesen offenbarte sich ihm eine unglaubliche Autosammlung im Wert von umgerechnet 33,3 Millionen Euro. Das Irre an der Geschichte: Die einmalige Kollektion verstaubte in einer Tiefgarage des ehemaligen Autoherstellers Bristol Cars Limited – und das seit mehreren Jahren. Der Urbanist aus der Grafschaft Hampshire an der Südküste Englands fand nicht nur alte und verstaubte, sondern vor allem jede Menge seltene Autos. (Elvis Presleys Mercedes 600: Haben Sie Interesse am Benz des „King“?)
Autos im Wert von 33,3 Millionen aufgetaucht – darum verstaubte die Sammlung an ungewöhnlichem Ort
Eines ganz besonderes Kleinod der Sammlung ist der Prototyp des Bristol Fighters. Das elegante Geschoss mit Flügeltüren ist eine unfassbare Sportwagen-Rarität – und umgerechnet 388.000 Euro wert. Ein weiterer toller Fund: Der Bristol 409 Bullet Speedster. Die Limousine, die auf umgerechnet mindestens 194.000 Euro taxiert wird, stammt aus der Produktion Mitte bis Ende der 1960er Jahre. (JP Kraemer: Dortmunder Tuner zeigt sein Automuseum – doch es gibt ein großes Problem)
„Es war so aufregend, als wäre ich durch eine verlassene Ferrari-Garage gelaufen. All die Geschichte dahinter ist einfach phänomenal. Es war, als würde ich in einem Traum umherlaufen. Der Bristol Fighter Prototyp war der einzige auf der Welt – es war einfach unglaublich, ihn aus der Nähe zu sehen“, erzählt der begeisterte Colin Smith der englischen Zeitung „Mirror“. (Datsun 280Z nach 44 Jahren in Scheune entdeckt: Unter der Schmutzschicht befand sich ...)
Besonders faszinierend waren auch ein Bentley sowie ein Mercedes-Benz 300 Adenauer aus den 1950er Jahren. Von diesen beiden Schmuckstücken ist alleine der deutsche Edel-Bolide nach derzeitiger Marktlage rund 129.000 Euro wert. Von den Millionensummen, welche die Autos einbringen, hat ihr Finder leider nichts – außer dem Ruhm des Entdeckers. Denn die Bristol Cars Limited ist in diesem verflixten Corona-Jahr endgültig Pleite gegangen – und diversen Gläubigern steht noch Geld aus der Konkursmasse zu. Die Luxuskarossen werden daher, wie auch hna.de berichtet*, im Zuge der Liquidation des Autoherstellers versteigert. (Oldtimer einfach zersägt: Besitzer zerstört Chevrolet Camaro, weil ...)
Colin Smith, der seine Entdeckungen auf seinem eigenen YouTube-Kanal präsentiert und sich dort „The Bearded Explorer“ nennt, hat natürlich auch den sensationellen Fund bei Bristol Cars in Wort und Bild festgehalten:
Auto-Fund im Wert von 33,3 Millionen – kuriose Verbindung von Bristol Cars zu BMW
Ähnlich wie bei den Bayerischen Motorenwerken gehen auch die Wurzeln der britischen Traditions-Marke auf die Anfänge als Flugzeug-Hersteller zurück. Als Tochterfirma des Unternehmens Bristol Aircraft stieg Bristol Cars, das in den 1950er Jahren stark im Rennsport engagiert war, erst in den 1940er Jahren auch ins Automobilgeschäft ein. (Das Logo von BMW zeigt gar keinen Propeller, sondern ...)
Kurioserweise entstand auch tatsächlich eine reale Verbindung zu BMW, deren Vorkriegsmodelle als Basis für Bristols Kraftfahrzeuge dienten. So entstand der Bristol 400, auf dessen Grundlage weitere Modelle entwickelt und gefertigt wurden. Später ließ der Autohersteller bekannte Wagen wie den Bristol Blenheim oder den Bristol Fighter folgen. (Riesige „Fast & Furious“-Autosammlung versteckt sich ausgerechnet in ...)

Auto-Fund im Wert von 33,3 Millionen – trauriges Ende des britischen Traditions-Herstellers
Irgendwann aber gelang es der Bristol Cars Limited nicht mehr, sich im Markt zu halten. Diese Entwicklung zog sich dann über mehrere Jahre der jüngeren Vergangenheit hin. Anfang des Jahres 2009 startete das Unternehmen einen allerletzten Versuch, einen Neuwagen zu produzieren. Nachdem dieser nicht von Erfolg gekrönt war, konzentrierte sich der Traditions-Hersteller vollständig darauf, eigene Modelle aus der Vergangenheit neu aufzulegen. (Seltener Ford Falcon GT 25 Jahre lang in Schuppen abgestellt – so viel ist er heute wert)
Das erwies sich jedoch nicht als zukunftsträchtiges Business-Modell: Es gelang einfach nicht, das Unternehmen auf diese Art und Weise über Wasser halten. Schließlich musste im Jahr 2011 Insolvenz angemeldet werden. Einige folgende Versuche der Rettung des traditionellen britischen Automobil-Herstellers zeigten keine Wirkung – und Bristol Cars musste im März des Jahres 2020 aufgelöst werden. *hna.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks