Boris Johnson im gepanzerten Jaguar: Diese Sonderausstattung soll den Premier schützen
Der britische Premierminister Boris Johnson war Mitte Juni in einen Auffahrunfall verwickelt. Doch sein gepanzerter Jaguar XJ hält deutlich mehr aus.
- Mitte Juni ist ein Begleitfahrzeug auf den Jaguar des britischen Premierministers aufgefahren
- Boris Johnson blieb unverletzt – und war wohl nicht ernsthaft in Gefahr
- Sein Fahrzeug – ein gepanzerter Jaguar XJ L – soll sogar schweren Angriffen standhalten
London – Kurzer Schockmoment für den britischen Premierminister Boris Johnson (55) und seine Beschützer: Als die Fahrzeugkolonne Mitte Juni das Parlamentsgebäude verließ, sprang ein Demonstrant auf die Straße und es gab einen dumpfen Knall. Der Jaguar des Premierministers hatte scharf bremsen müssen, woraufhin ein Begleitfahrzeug – ein Range Rover – auf die Limousine aufgefahren war. Während Polizisten den Demonstranten überwältigten, brauste Boris Johnson mit seiner Kolonne schnell davon. Fotos zeigen eine ordentliche Delle im Kofferraum des Jaguars. Der Premierminister blieb offiziellen Angaben zufolge unverletzt – und war wohl nicht ernsthaft in Gefahr. Seine gepanzerte Limousine (Brabus-Invicto „Mission“: Warum diese gepanzerte G-Klasse eine Drohne an Bord hat) hält nämlich einiges aus.
Bei dem Fahrzeug, in dem Boris Johnson saß, handelt es sich um einen Jaguar XJ – eine Modellreihe der Oberklasse, die der britische Autobauer im Jahr 1968 einführte. Der Jaguar des britischen Premierministers entstammt der Baureihe X351, die im Jahr 2009 auf den Markt kam. Von der Limousine gibt es im Fuhrpark der Briten auch nicht nur ein Exemplar – die aktuelle Flotte wurde 2010 unter dem damaligen Premierminister David Cameron (53) in Dienst gestellt.

Der Jaguar von Boris Johnson: So soll die Limousine den Premierminister schützen
Aber natürlich ist das Fahrzeug von Boris Johnson kein handelsübliches Modell. Laut einem Wikipedia-Artikel handelt es sich bei der Limousine um einen Jaguar XJ L (mit langem Radstand), einer achtstufigen Automatik und dem 5,0-Liter-V8-Motor mit Kompressor, der mindestens 375 kW (510 PS) leistet. Was die Panzerung des Fahrzeugs angeht, sind viele Details geheim – manches dagegen ist aber bekannt. So soll das Fahrzeug am Unterboden unter anderem mit einer 13 Millimeter dicken Stahlplatte versehen sein, die vor Explosionen schützt. Begleitet wird der Jaguar immer von drei bis vier weiteren Fahrzeugen, zumeist Land Rover beziehungsweise Range Rover.
Unfall von Boris Johnson: Seine Limousine kann angeblich sogar Tränengas freisetzen
Die Fahrgastzelle ist mit Titan und Kevlar verstärkt, die Scheiben sind kugelsicher – zudem sind auf dem Jaguar Reifen mit einer Notlauf-Funktion montiert, um auch beispielsweise nach einem Beschuss weiterfahren zu können. Doch es geht noch weiter: Angeblich ist das Fahrzeug auch mit einer eigenständigen Sauerstoffversorgung ausgestattet, um den Premierminister und andere Fahrgäste vor chemischen oder biologischen Angriffen zu schützen. Zudem soll der Jaguar im Notfall sogar Tränengas freisetzen können, um Angreifer abzuwehren.
Für sogenannte Sonderschutzfahrzeuge wie den Jaguar von Boris Johnson gibt es die sogenannte VPAM-Richtlinie, die gepanzerte Fahrzeuge in Widerstandsklassen einteilt. Demnach erfüllt das Fahrzeug des britischen Premierministers die Klasse VR9, womit das Auto einer Druckwelle von 15 kg TNT standhalten soll, genauso wie einer Vielzahl von anderen panzerbrechenden Waffen.

Boris Johnson: Seine Limousine wird von speziell ausgebildeten Fahrern gelenkt
Gefahren werden die Fahrzeuge des Premierministers unter anderem von Beamten der Metropolitan Police Royalty, die speziell für Fahrten in Schutzkonvois ausgebildet sind. Sie werden unter anderem darauf geschult, ein Kidnapping zu verhindern und trainieren deshalb entsprechen Ausweichmanöver. Priorität hat immer die Schutzperson, wie man am Unfall von Boris Johnson sieht: es wird nicht gestoppt, sondern versucht, der Premierminister möglichst schnell aus einer vermeintlichen Gefahrenzone zu bringen.

Verwaltet und gewartet werden die Fahrzeuge des Premierministers vom Government Car Service, einer Abteilung des Verkehrsministeriums – und zwar am offiziellen Amtssitz des Premierministers in 10 Downing Street.