BMW hält am Verbrenner fest: Elektro ist den Münchnern nicht genug
BMW zählt zu den wenigen Herstellern, die noch kein Datum fürs Verbrenner-Aus genannt haben. Stattdessen sollen neue Diesel und Benzinmotoren die SUVs bis ins nächste Jahrzehnt antreiben.
Die allermeisten Hersteller sind sich einig: Der Verbrenner ist ein Auslaufmodell und spätestens 2035 Geschichte – wenn sich die EU auf das Verbot einigen kann. Doch wie bei der Besetzung Galliens in den Asterix-Comics sind sich eben nicht alle Hersteller einig. So tanzt etwa BMW aus der Reihe. Statt eines festen Ausstiegsdatums gibt es sogar erst mal neue Motoren.
Geplant ist eine neue Generation von Diesel- und Benzinmotoren mit vier, sechs und acht Zylindern. Auch hier hält man es bei den großen Aggregaten anders als die Konkurrenz, wo Downsizing eine immer größere Rolle spielt. Die neuen Antriebseinheiten sollen noch bis weit ins nächste Jahrzehnt verkauft werden, wie das Handelsblatt berichtet. Verbaut werden sollen diese wohl auch in den SUV-Reihen von BMW.
BMW hält am Verbrenner fest: Elektro ist den Münchnern nicht genug
Der Grund dafür ist simpel: Die Verbrenner-SUVs X5, X6 und X7 gehen nach wie vor weg wie warme Semmeln und lassen die Kassen in München klingeln. Entsprechend möchte BMW diese so lange wie möglich bauen. Hinzu kommt, dass man auf dem wichtigen Markt in China mit den Elektroautos noch immer nicht richtig Fuß fasst – so wie auch die anderen deutschen Autobauer. 700.000 Verbrennern stehen grade einmal 44.000 Stromer gegenüber.

Zusammen mit der Brennstoffzelle, die man in München ebenfalls noch nicht aufgeben möchte, hätte BMW dann drei verschiedene Antriebe im Angebot und könnte so höhere Stückzahlen als Mercedes und Audi erzielen. Auch die Auslastung der Werke soll sich dadurch verbessern. So zumindest der Plan.
BMW hält am Verbrenner fest: Baut ihn aber nicht in Deutschland
Durch höhere Stückzahlen lassen sich auch die Kosten für neue Technologien besser verteilen. So sollen beispielsweise Technologiepakete, die BMW für die für 2025 auf Basis der „Neue Klasse“-Plattform geplanten Elektroautos entwickelt, auch bei Verbrenner verbaut werden.
Die Frage ist nur, ob der Plan der Münchner aufgehen wird, denn die neue Abgasnorm Euro 7 sieht noch strengere Vorschriften beim Ausstoß von Stickoxiden, Kohlenmonoxid oder Ammoniak vor. „Das ist der Tod für viele Motorenprogramme“, sagt ein hochrangiger Automanager dem Handelsblatt. Zumal sich China oft an den europäischen Regularien orientiert.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Sicher ist aber: In Deutschland wird BMW ab 2024 keine Verbrennungsmotoren mehr bauen. Das Stammwerk in München wird auf Elektroautos umgerüstet. Die Diesel- und Benzin-Aggregate werden daher nur noch in Österreich, Großbritannien und China gebaut.