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BMW-Designchef spricht Klartext: „Fans sind nicht immer Kunden“

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Von: Sebastian Oppenheimer

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Riesen-Niere, fehlende Linien: Am neuen BMW-Design wird viel gemäkelt – doch Chefdesigner Domagoj Dukec will von dem eingeschlagenen Weg nicht abrücken.

München – Als Autodesigner hat man’s nicht leicht: Verändert man zu wenig, heißt es schnell: „langweilig“. Lässt man den Zeichenstift zu radikal über das Papier wandern, bringt man schnell die alteingesessene Fangemeinde gegen sich auf. Bei BMW jedenfalls hat man sich für einen optisch neuen Weg entschieden – und will davon auch nicht abrücken. Auch wenn im Netz viele Fans Sturm gegen die Riesen-Niere im Hochformat laufen, der BMW iX schon mal mit einem „Kühlschrank“ verglichen und die IAA-Studie BMW i Vision Circular als „Staubsauger“ kritisiert wird. Nun hat sich BMW-Designchef Domagoj Dukec (46) zu seinen Plänen geäußert – und erklärt, warum er von seinem Design-Pfad nicht abweichen will.

BMW-Designchef Domagoj Dukec steht vor einem BMW 4er Coupé. (Symbolbild)
BMW-Designchef Domagoj Dukec will bei der Gestaltung der Fahrzeuge neue Wege beschreiten. (Symbolbild) © BMW

BMW-Designchef spricht Klartext: „Fans sind nicht immer Kunden“

Zurückrudern will er nicht – so viel steht fest: „In den letzten Jahren wurde viel über unsere Niere diskutiert“, sagte Domagoj Dukec nun gegenüber der britischen Zeitschrift „Autocar“. „Aber es ist wichtig, dass wir zukünftige Kundengenerationen und Fans zusammenbringen. Fans sind nicht immer Kunden, aber wir wollen, dass Kunden zu Fans werden.“ Soll wohl heißen, dass die zahlreichen Kritiker im Netz nicht unbedingt BMW-Käufer sind – und man sich nach deren Meinung auch nicht zwangsweise richten muss. (YouTuber motzt über neues BMW-Design: „Sie wissen nicht, wer sie sind“)

Retro-Design erteilt Dukec eine klare Absage: „Man kann nicht nur designen, um seine Ikonen am Leben zu erhalten, man muss auch neue schaffen“, so der 46-Jährige. „Warum ist die Neue Klasse [BMW-Mittelklasse-Baureihe, die Anfang der 1960er-Jahre auf den Markt kam; Anm. d. Red.] eine Ikone? Warum lieben die Leute den Hofmeister-Knick? Weil sie innovativ waren.“ (BMW ZBF 7er: Geheime Studie zeigt die Mega-Niere bereits 1996)

Die BMW-Studie i Vision Circular
Die BMW-Studie i Vision Circular geht optisch neue Wege – doch das kommt nicht bei jedem Markenfan gut an. © BMW

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BMW-Designchef spricht Klartext: „Ikonisch ist nicht immer schön“

Dass die aktuellen, relativ radikalen Design-Änderungen von den Fans nicht immer goutiert werden, ist Dukec natürlich nicht entgangen. „Wir sind sehr besorgt darüber, aber das ist etwas, was man den Fans nicht immer erklären kann. Sie lieben, was sie sehen, und wollen es für immer haben – aber man kann neue Ikonen schaffen, wenn man etwas tut, was es noch nie zuvor gegeben hat“, erklärt der BMW-Designchef im „Autocar“-Interview. „Der i3 ist eine Ikone. Ikonisch ist nicht immer schön, es geht um etwas Neues. Die Leute fragen, wann wir einen neuen M1 machen werden, aber das wäre nicht sehr innovativ – es wäre nur etwas, das schon einmal etwas Besonderes war.“

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