Bio-Sprit in der Kritik: Täglich 19 Millionen Flaschen Öl verbrannt
Knapp im Supermarkt, tonnenweise in Autotanks: Die Kritik an der Verwendung von Speiseöl in Biodiesel wächst. Eine Studie gibt ihr neue Nahrung.
Brüssel (Belgien) – Sauber und klimaneutral: Eigentlich ist Biosprit ja eine feine Sache. Trotzdem ist die Beimischung von pflanzlichem Öl zu Kraftstoff eine hochumstrittene Sache. Aus (unbegründeter) Sorge vor Motorschäden, aber auch aus ethischen Gründen zögern beispielsweise viele Autofahrer, ihren Benziner mit Super E10 und betanken, das eine zehnprozentige Bio-Beimischung enthält.

Bio-Sprit in der Kritik: Täglich 19 Millionen Flaschen Öl verbrannt
Auch in der Bundesregierung ist die Förderung von Biosprit aus Nahrungs- und Futtermitteln umstritten, die Anrechnung bei der sogenannten THQ-Quote (über die etwa auch E-Auto-Fahrer Geld verdienen können) soll künftig entfallen. Dass die Bedenken nicht ganz falsch sind, bestätigt nun eine Studie von Transport & Environment (T&E), einer Organisation nicht staatlicher Verbände für nachhaltigen Verkehr.
Bio-Sprit in der Kritik: 17.000 Tonnen Öl verfeuert
Laut T&E werden 17.000 Tonnen Raps- und Sonnenblumenöl in Bio-Diesel verbrannt – und zwar jeden Tag. Das entspricht der schier unglaublichen Zahl von 19 Millionen Flaschen Speiseöl, die täglich quasi in Autotanks gekippt und für die Mobilität verfeuert werden, während sie im Supermarkt gerade knapp und teuer sind.
Noch mehr spannende Auto-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Weltweit würden 18 Prozent der Pflanzenöle, die auch für den Verzehr geeignet sind, zu Biosprit verarbeitet. Gerade in Europa sei der Verbrauch besonders hoch: 58 Prozent des gesamten Rapsöls und neun Prozent des gesamten Sonnenblumenöls seien in den vergangenen fünf Jahren in Autos und Lkw getankt worden. Dazu kommen die Hälfte des importierten Palmöls und ein Drittel des Sojaöls.