1. 24auto
  2. News

Tanken in Österreich, Italien oder Frankreich: Sprit in vielen Urlaubsländern günstiger als hierzulande

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

Spritpreise
In vielen Ländern tanken Autofahrer derzeit günstiger als in Deutschland. © Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Wer im Osterurlaub mit dem Auto in die Nachbarländer reist, kann in den allermeisten Fällen mit niedrigeren Spritpreisen hinter der Grenze rechnen.

Nur wenige Länder in Europa haben höhere Spritpreise als Deutschland. EU-weit wird der hiesige Dieselpreis nur von Finnland und Schweden übertroffen, wie am Montag (11. April) vom Statistischen Bundesamt veröffentlichte Zahlen zeigen. Zudem ist der Kraftstoff auch in der Schweiz teurer, wie aus Daten des Touring Club Schweiz hervorgeht.

Tanken im Osterurlaub in Italien, Kroatien und Ungarn billiger als in Deutschland

In den Osterferien* planen nun viele Familien Urlaubsreisen mit dem Auto oder Wohnmobil in südliche Länder Europas. „Wer beispielsweise nach Italien fährt, kann dort – gemessen am Stand vom 4. April 2022 – mit etwas niedrigeren Kraftstoffpreisen als in Deutschland rechnen“, heißt es in der Mitteilung des Statistischen Bundesamts vom 11. April. „Der Liter E5 kostete dort 1,79 Euro, der Liter Diesel ebenso 1,79 Euro. Auch in Kroatien (E5: 1,68 Euro; Diesel: 1,88 Euro) oder Ungarn (E5: 1,30 Euro; Diesel: 1,42 Euro) war das Tanken deutlich günstiger als in Deutschland. Wen es dagegen in den Norden nach Schweden zieht, muss deutlich mehr zahlen als in diesen Ländern: Der Liter E5 kostete am 4. April 2022 dort 2,03 Euro und der Liter Diesel 2,44 Euro.“

Laut Statistischem Bundesamt kostete Diesel in Deutschland – Stand 4. April – 2,06 Euro pro Liter. Das sind 45 Cent mehr als im Nachbarland Polen. Neuere Zahlen liegen zwar für Deutschland vor, wo der Preis zuletzt noch einige Cent nachgegeben hat mit im Schnitt 1,995 Euro am Sonntag, nicht aber auf vergleichbarer Basis für die anderen EU-Länder.

Tanken auch in vielen anderen Ländern Europas günstiger

Auch in anderen Nachbarstaaten ist Diesel sehr viel günstiger als in Deutschland, beispielsweise in Luxemburg mit 1,76 Euro, Österreich mit 1,84 Euro und Frankreich mit 1,89 Euro. Mit sinkender Preisdifferenz folgen unter den Nachbarstaaten Dänemark und Tschechien mit 1,93 Euro, Belgien mit 2,02 Euro und die Niederlande mit 2,04 Euro. Den günstigsten Diesel in der EU gibt es den Daten zufolge auf Malta mit 1,21 Euro pro Liter und in Ungarn mit 1,42 Euro.

Auch bei Superbenzin der Sorte E5 gehört Deutschland zu den teuersten Staaten in Europa. EU-weit war die Bundesrepublik am 4. April zusammen mit Griechenland mit 2,06 Euro pro Liter der viertteuerste Staat. Übertroffen wurden die hiesigen Preise von Finnland, den Niederlanden und Dänemark, die Schweiz liegt in einer ähnlichen Dimension wie Deutschland. Günstigstes Nachbarland ist auch bei E5 Polen mit 1,42 Euro pro Liter. Hier beträgt die Preisdifferenz 64 Cent. Dahinter folgen Österreich mit 1,72, Luxemburg mit 1,73 Euro, Tschechien mit 1,81 Euro und Frankreich mit 1,83 Euro pro Liter.

Ein zentraler Grund für die Differenzen sind unterschiedliche Steuern. Einige Länder wie Italien, Frankreich, Belgien und die Niederlande haben zudem als Reaktion auf die durch den Ukraine-Krieg extrem gestiegenen Spritpreise die Steuern gesenkt oder Rabatte gewährt.

Noch ein Hinweis: Autofahrer sollten auch die Vorgaben zur Mitnahme von Sprit im Reservekanister in dem jeweiligen Urlaubsland kennen. Je nach Land gibt es verschiedene Regelungen beziehungsweise Obergrenzen.

So wirkt sich der Ukraine-Krieg auf die Spritpreise aus

Insgesamt macht sich der Ukraine-Krieg an den deutschen Zapfsäulen stärker bemerkbar als in den meisten anderen EU-Ländern, wie aus wöchentlich veröffentlichten Daten der EU-Kommission hervorgeht. So war Diesel in Deutschland (Stand 4. April) im Schnitt 39,5 Cent teurer als vor dem Ukraine-Krieg (Stand 21. Februar). Nur für Polen, Schweden, Tschechien und Lettland ergeben sich etwas stärkere Anstiege in absoluten Zahlen.

In den meisten anderen EU-Ländern fallen die Anstiege zum Niveau vor Kriegsbeginn dagegen deutlich niedriger aus – was allerdings auch an Steuersenkungen oder anderen staatlichen Maßnahmen liegen kann. Im gewichteten Durchschnitt der EU-Länder ging es nur um 27 Cent nach oben – auch hier machen sich allerdings die Steuersenkungen in einigen Ländern dämpfend bemerkbar.

Quelle: Mitteilung des Statistischen Bundesamts vom 11. April.

(dpa/ahu) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Auch interessant

Kommentare