Bentley Flying Spur Hybrid hat nur sechs Zylinder: Noch Luxus oder schon öko?
Bentley rüstet seinen Flying Spur zum Plug-in-Hybrid auf. Die PS sind durchaus beeindruckend – doch ein anderer Wert wirkt außergewöhnlich mickrig.
Crewe (Großbritannien) – Ein Sechszylinder in einem Bentley? Da rümpfen viele Fans der britischen Luxusmarke nach wie vor die Nase, ist der Autobauer aus Crewe doch für die meisten obligatorisch mit leistungsstarken Acht- oder Zwölfzylindern verbunden. Doch die gesetzlichen Vorgaben und der Druck aus der Politik zwingen Schritt für Schritt auch die zylinder-liebenden Bentley-Verantwortlichen in Richtung Elektromobilität. Das Luxus-SUV Bentley Bentayga ist schon seit längerem als Plug-In-Hybrid zu bekommen, und ist mit Stecker auf einigen Märkten beliebter denn je. (Von Corona-Hilfen: Mutmaßlicher Betrüger gönnt sich diesen Bentley – und noch viel mehr)

Bentley Flying Spur Hybrid mit nur sechs Zylindern: Noch Luxus oder schon öko?
Nun wird mit dem Topmodell Flying Spur das zweite Fahrzeug nennenswert elektrifiziert. Technisch ist die Luxus-Limousine eng mit dem Porsche Panamera verwandt, und der Schwabe ist mittlerweile in seiner zweiten Generation ja sogar mit drei Plug-In-Hybridvarianten zu bekommen. Mit dem Flying Spur Plug-in-Hybrid legt Bentley eine besonders leistungsstarke Version auf. Sie wird von dem bekannten 2,9-Liter-V6 mit Turboaufladung angetrieben, der mit seinen 416 PS und 550 Nm Drehmoment schon in verschiedenen Modelle aus dem Volkswagen-Konzern arbeitet. Ein im Getriebetunnel versteckter Elektromotor mit 100 kW/136 PS und 400 Newtonmetern Drehmoment steigert die Systemleistung auf 400 kW/544 PS und 750 Nm maximales Drehmoment. (McLaren, Porsche, Bentley unterm Bagger: Darum werden diese Traumautos geschrottet)

Bentley Flying Spur Hybrid mit nur sechs Zylindern: Die elektrische Reichweite enttäuscht
Das sind knapp 100 PS mehr als der aktuelle Bentley Bentayga Hybrid. Aus dem Stand beschleunigt der 5,20 Meter lange Allradler in 4,3 Sekunden und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 285 km/h. Der (bekanntermaßen nicht sehr realistische) Normverbrauch liegt bei rund zwei Liter Super auf hundert Kilometern. Rein elektrisch schafft der Konkurrent von Mercedes S-Klasse, Audi A8 oder BMW 7er – allesamt ebenfalls als Hybridversionen zu bekommen – jedoch nur eine eher mickrige Reichweite von 40 Kilometern, da die Akkukapazität bei nur 14,1 kWh liegt. Die Gesamtreichweite von Verbrenner und Elektromotor ermöglicht mit rund 700 Kilometern jedoch nahezu das Niveau eines Dieselmodells. (Boom der Schummel-Autos: Plug-in-Hybride werden zum Problem – das ist der Grund)

Bentley Flying Spur Hybrid mit nur sechs Zylindern: Der Innenraum bietet Luxus pur
Wie seine Wettbewerber bietet der Flying Spur im Innern nicht nur grenzenlosen Luxus und allen nur erdenklichen Komfort, sondern auch verschiedene Fahrmodi wie rein elektrisch, Hybrid oder das Halten des Batterieniveaus für eine emissionsfreie City-Strecke am Zielort. Um das Akkupaket im Unterboden des Laderaums aufzuladen, vergehen bis zu zweieinhalb Stunden. Optisch unterscheidet sich das britische Nobelmodell mit Stecker nur durch die zweite Tankklappe und die auf Wunsch angebrachten Hybridschriftzüge von seinen reinen Verbrenner-Brüdern mit acht und zwölf Zylinder. Wie beim Bentayga dürfte der V6 Hybrid preislich zum Einstiegsmodell des Flying Spur werden. (Bentley Continental GT Speed: Wie sportlich ist das stärkste Modell der Baureihe?) (Stefan Grundhoff/press-inform)
Noch mehr spannende Auto-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.