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„Battery Day“ von Tesla: Präsentiert Elon Musk die Autobatterie der Zukunft?

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Von: Christian Schulz

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Tesla-Chef Elon Musk bei einer Präsentation.
Welche Neuheiten wird Elon Musk beim Battery Day von Tesla zeigen? © Susan Walsh/dpa

Tesla-Chef Elon Musk hat für den „Battery Day“ bahnbrechende Neuigkeiten angekündigt. Gleichzeitig dämpfte er aber auch die Erwartungen.

Fremont (Kalifornien) – Wenn heute Abend gegen 22:30 Uhr unserer Zeit im kalifornischen Fremont der bereits mehrmals verschobene „Battery Day“ von Tesla stattfindet, könnte einer der aufregendsten Tage in der Geschichte des Elektroauto-Herstellers ins Haus stehen. Zumindest wenn man Tesla-Chef Elon Musk Glauben schenkt. Denn der CEO kündigte im Vorfeld an, dass der große Batterie-Informationstag des US-Unternehmens „wahnsinnige Neuheiten“ beinhalten werde. Selbstverständlich wurde weltweit sofort spekuliert, was dies bedeuten könnte.

„Battery Day“ von Tesla: Präsentiert Elon Musk die Autobatterie der Zukunft?

Dass wild spekuliert wird, welche technischen Neuheiten auf die Automobilwelt zukommen, liegt in der Natur der Sache: Wenn Elon Musk, Gründer und CEO des weltweiten Marktführers von Elektroautos, neue Batterien vorstellt, spitzt eine ganze Industrie die Ohren. Die Vorfreude bei Technik-Begeisterten und Tesla-Fans ist groß – Optimisten erwarten sogar Bahnbrechendes. (Kameras im Tesla: Sind sie ein Fall für den Datenschutz?)

Wie Elon Musk im Vorfeld des „Battery Day“ angedeutet hat, werden die Kernthemen stationäre Speicher zu niedrigeren Kosten sowie die Produktion einer wesentlich größeren Zahl von Batteriezellen sein. Angeblich werde Tesla innerhalb von drei bis vier Jahren Akkus mit 50 Prozent mehr Energiedichte herstellen. Eine höhere Energiedichte ist der Schlüsselfaktor, um die Reichweite der Fahrzeuge entscheidend zu vergrößern. (Tesla in Grünheide: Steht Gigafactory auf der Kippe? Diese Einwände bringen die Gegner)

„Battery Day“ von Tesla: Werden aus Musks Gigafactorys bald Terafactorys?

Zudem könnte der US-Elektroauto-Gigant selbst in die Produktion von Batteriezellen einsteigen. Die Gigafactorys des Konzerns würden dann zu Terafactorys mutieren. Der Grund hierfür liegt in der stetig wachsenden Zahl an verkauften Elektroautos weltweit. Um sie versorgen zu können, benötigt Tesla eine jährliche Batterieproduktion im Terawattstunden-Bereich. Wie es heißt, soll am „Battery Day“ auch eine entsprechende eigene Pilot-Produktionslinie vorgestellt werden. Der US-Hersteller und seine Partner haben hierfür viele unterschiedliche Zell-Patente angemeldet. Wie das Portal Teslamag schreibt, spielen laut Elon Musk Zellen mit leiterlosen Elektroden (tabless) dabei eine herausgehobene Rolle. (Tesla Model Y: Käufer entdeckt Pfusch-Konstruktion mit Baumarktteilen)

Kurz vor dem jährlichen Großereignis der Elektroauto-Branche ruderte Elon Musk allerdings etwas zurück. Er dämpfte die Erwartungen auf epochale Neuerungen und konkretisierte die Inhalte der Präsentation. Im Zentrum von Teslas „Battery Day“ solle demnach die langfristige Produktion insbesondere des Sportwagens Roadster, des Pick-up-Modells Cybertruck und der Zugmaschine Semi stehen. Die angekündigten technischen Innovationen sollen nicht vor dem Jahr 2022 in Serie gehen, betonte Musk. (Tesla-Fahrer (20) schläft bei voller Fahrt – „Wie kann jemand einer Maschine vertrauen?“)

„Battery Day“ von Tesla: Über die Neuerungen wird weltweit spekuliert

Dennoch könnte Musk auf der Veranstaltung eine deutliche Senkung der Produktionskosten oder eine massive Ausweitung von Reichweite und Lebensdauer der Batterien verkünden. Das würde eine erhebliche Verbesserung der Batterietechnologie darstellen. Analysten wie Dan Ives von Wedbush erwarten Fortschritte auf dem Weg zur „Millionen-Meilen-Batterie“, die umgerechnet 1,6 Millionen Kilometer gefahrene Strecke durchhalten soll. Auch die Analysten von Morgan Stanley rechnen mit Neuigkeiten in dieser Richtung, dazu prognostizieren sie effizientere Produktionsmethoden und höhere Stromkapazitäten. (Tesla Supercharger: E-Golf holt sich Gratis-Strom – „neue Betrugssoftware von VW“)

Bislang lässt Tesla seine Batterien in Fabriken in den USA und China herstellen. In Deutschland entsteht im brandenburgischen Grünheide bei Berlin derzeit eine neue „Gigafactory“. Da die Produktion der eigenen Riesenfabriken mittlerweile nicht mehr ausreicht, lässt Tesla zudem Batterien von Panasonic herstellen. Trotzdem könnte Tesla laut Elon Musk im Jahr 2022 ein Mangel an Batterien drohen – selbst wenn die Zulieferer ihre Produktion drastisch steigerten. Das Unternehmen müsse nun „selbst tätig werden“.

Der „Battery Day“ von Tesla wird natürlich live im Internet übertragen und kann hier verfolgt werden. (Mit Material von AFP)

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