„Ins Hintertreffen geraten“: Teslas „Autopilot“ fällt in Test weit zurück
Bei einem Test von aktiven Fahrerassistenzsystemen war Teslas „Autopilot“ 2020 noch ganz vorne dabei – in einem erneuten Vergleich fiel das System nun deutlich zurück.
Tesla und der „Autopilot“ – schon der Name des Systems ist ein Problem: Denn egal in welcher Ausbaustufe – selbst das teure „Full Self-Driving“ (FSD) – fährt das System maximal auf dem sogenannten Level 2 (teilautomatisiert) und muss ständig vom Fahrer überwacht werden. Inzwischen droht Tesla sogar juristischer Ärger, denn möglicherweise hat Elon Musk (51) mehr versprochen, als das System halten kann. Auch seine Ankündigung, unter bestimmten Voraussetzungen die Lenkrad-Warnung abzuschalten, ließ die Behörden aufhorchen. Welche Schwächen der „Autopilot“ auf der Straße zeigt, demonstrierten vor einiger Zeit TV-Journalisten – und ein YouTuber zeigte, wie das System auf verschneiten Straßen an seine Grenzen kommt. Nun ist der „Autopilot“ in einem weiteren Test hinter einigen anderen Kandidaten gelandet.
„Ins Hintertreffen geraten“: Teslas „Autopilot“ fällt in Test weit zurück
Eine Zeitlang hatte man den Eindruck, nur Tesla beherrsche das automatisierte Fahren so richtig. Doch inzwischen wendet sich das Blatt: Sowohl bei der Batterietechnik als auch bei der Fahrerassistenz haben Konkurrenten mächtig nachgelegt. Mercedes darf inzwischen sogar offiziell auf Level 3 fahren – ein großer Schritt, weil hier die Verantwortung nicht mehr beim Fahrer, sondern beim Hersteller liegt, wenn das System im Einsatz ist. Nun hat die Verbraucherschutzorganisation Consumer Reports (CR) zwölf sogenannte aktive Fahrerassistenzsysteme (Active Driving Assistance – kurz ADA) getestet. Im Grunde handelt es sich dabei immer um eine Mischung aus einem Abstandsregeltempomat und einem Spurhalteassistenten.

Teslas „Autopilot“ fällt in Test weit zurück – Fords „BlueCruise“ holt sich den Sieg
Den Sieg holte sich das „BlueCruise“-System von Ford mit 84 Punkten. Dahinter landete das „Super Cruise“-System (75 Punkte), das Chevrolet, GMC und Cadillac einsetzen. Den dritten Platz sicherte sich Mercedes-Benz (72 Punkte) vor dem viertplatzierten BMW (69 Punkte). Teslas „Autopilot“, der bei einem Test im Jahr 2020 noch auf dem zweiten Platz gelandet war, rutschte auf den siebten Platz ab. Laut den Testern von Consumer Reports habe das damit zu tun, dass der Autobauer die grundlegenden Funktionen seit dem Erscheinen des Systems nicht mehr verändert, sondern nur noch neue Funktionen hinzugefügt habe. So verfüge der „Autopilot“ unter anderem nicht über ein effektives Fahrerüberwachungssystem. Während andere Hersteller ihre Systeme weiterentwickelt hätten, sei Tesla „einfach ins Hintertreffen geraten“.
Hier das gesamte Ergebnis des Tests:
Platzierung/Hersteller | System/Punkte |
---|---|
1. Ford/Lincoln | BlueCruise/ActiveGlide (84) |
2. Chevrolet/GMC/Cadillac | Super Cruise (75) |
3. Mercedes-Benz | Driver Assistance (72) |
4. BMW | Driving Assistance Professional (69) |
5. Toyota/Lexus | Safety Sense 3.0/Safety System (65) |
6. Volkswagen/Audi | Travel Assist/Adaptive cruise assist (62) |
7. Tesla | Autopilot (61) |
8. Rivian | Highway Assist (59) |
9. Nissan/Infiniti | ProPILOT Assist (58) |
10. Honda/Acura | Sensing/Acura Watch (58) |
11. Volvo/Polestar | Pilot Assist (53) |
12. Hyundai/Kia/Genesis | Highway Driving Assist (47) |
Test von aktiven Fahrerassistenzsystem: „Handauflegen“ keine angemessene Fahrer-Überwachung
Großen Wert legen die CR-Tester auf die Feststellung, dass die ADA-Systeme Fahren einfacher und stressfreier machen können. „Aber sie erschaffen kein selbstfahrendes Auto“, sagt Jake Fisher, Senior Director der Auto-Testabteilung bei CR. Es sei eine Art kollaborativen Fahrens mit einem Computer im Auto. „Wenn Autohersteller es richtig machen, kann es das Fahren sicherer und bequemer machen. Wenn sie es falsch machen, kann es gefährlich werden.“
Besonders wichtig ist deshalb die Überwachung der Fahrer, die von Consumer Reports auch stark gewichtet wurde. Extra-Punkte gibt es beispielsweise für eine sogenannte direkte Fahrerüberwachung per Infrarotkamera – diese soll sicherstellen, dass die Augen stets auf die Straße gerichtet sind. Systeme, die lediglich ein gelegentliches „Handauflegen“ am Lenkrad erfordern, bezeichnen die Tester als „nicht angemessene“ Überwachung.