„Nicht völlig überraschend“: Immer mehr Menschen haben laut Studie Angst vor dem autonomen Fahren
Laut einer Umfrage in den USA haben die Menschen zunehmend Angst vor dem autonomen Fahren. Auch die Namen aktueller Assistenzsysteme führen zu Verwirrung.
Schon vor zehn Jahren bekam Audi im US-Bundesstaat Nevada die Lizenz für den Betrieb von computergesteuerten Fahrzeugen. Kurz darauf wurde Journalisten das „pilotierte Fahren“ präsentiert: Für kurze Zeit konnte das Auto mit den vier Ringen von alleine fahren – stets überwacht vom Fahrer. Nun schien es nicht mehr lange zu dauern, bis auf den Straßen die ersten vollautonomen Robo-Taxis unterwegs wären – ohne Mensch hinter dem Lenkrad. Doch die Entwicklung verlief viel zäher als gedacht – besonders höhere Geschwindigkeiten stellen die Ingenieure vor Probleme. Vor allem Tesla mit seinem „Autopilot“ beschert der Technik immer wieder Negativ-Schlagzeilen. Im Test von TV-Journalisten fiel der „Autopilot“ komplett durch und gerade erst wurde in den USA eine Sammelklage gegen Tesla eingereicht – wegen angeblich falscher Angaben zur Sicherheit des „Autopilot“-Systems. Eine Umfrage zeigt jetzt, dass die Menschen zunehmend Angst vor der Technik haben.
„Nicht völlig überraschend“: Immer mehr Menschen haben laut Studie Angst vor dem autonomen Fahren
Laut einer Umfrage der American Automobile Association (AAA) – das US-Pendant zum deutschen ADAC – haben 68 Prozent der Autofahrer Angst davor, in einem selbstfahrenden Fahrzeug zu fahren. Ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahreswert von 55 Prozent. „Wir haben einen so dramatischen Anstieg der Verbraucherbedenken gegenüber den Vorjahren nicht erwartet“, sagte Mark Jenkins vom AAA. Wobei es angesichts der Anzahl der aufsehenerregenden Unfälle, die in letzter Zeit „durch übermäßiges Vertrauen in aktuelle Fahrzeugtechnologien“ aufgetreten seien, auch „nicht völlig überraschend“ sei.

Studie zum autonomen Fahren: Viele überschätzen bislang angebotene Fahrerassistenzsysteme gewaltig
Ein großes Problem ist nach wie vor, dass viele die bislang angebotene Technik an Fahrerassistenzsystemen deutlich überschätzen. Der Umfrage zufolge glaubt in den USA jeder zehnte Autofahrer, er könne ein Auto kaufen, das fahre, während er schlafe. Das ist aber nicht der Fall. Nahezu alle angebotenen Techniken bewegen sich aktuell maximal auf dem sogenannten Level 2 – das bedeutet, dass der Fahrer die Technik permanent überwachen muss. Lediglich Mercedes ist aktuell mit Level 3 schon einen Schritt weiter.
Studie zum autonomen Fahren: Namen von aktuellen Systemen verwirren die Kunden
Es sind vor allem die Namen, die der AAA-Studie zufolge die Kunden verwirren: 22 Prozent der Amerikaner erwarten demnach von aktiven Fahrerassistenzsystemen mit Namen wie Autopilot, ProPilot oder Pilot Assist, dass sie das Auto ohne Aufsicht selbstständig fahren können – was nicht der Wahrheit entspricht. „Die meisten neuen Fahrzeuge sind mit einem gewissen Maß an fortschrittlicher Fahrerassistenztechnologie ausgestattet, die bei richtiger Anwendung die Sicherheit der Autofahrer erhöhen kann“, erklärt Mark Jenkins weiter. „Es ist jedoch wichtig klarzustellen, dass es derzeit keine Fahrzeuge zu kaufen gibt, die es jemandem ermöglichen, sich vollständig von der Aufgabe des Fahrens zu lösen.“