Autonomes Fahren stößt auf Ablehnung: Autobesitzer sind überfordert
Die Zahl der Fahrerassistenzsysteme wächst und wächst – doch dem vollautonomen Fahren stehen viele Verbraucher noch immer skeptisch gegenüber.
Es ist jetzt schon wieder einige Jahre her, dass das Thema autonomes Fahren plötzlich einen großen Hype erlebte. Seither hat sich einiges getan – Mercedes beispielsweise ist der erste Hersteller, dessen Autos autonom auf dem sogenannten „Level 3“ fahren dürfen. Von einem echten „Robotaxi“ – also einem Fahrzeug komplett ohne Lenkrad und Pedale, das vollkommen eigenständig fährt (Level 5) – sind wir allerdings noch immer weit entfernt. Wenig hilfreich ist es da wohl auch, wenn ein Hersteller wie Tesla sein System „Autopilot“ nennt, obwohl es damit eigentlich nichts zu tun hat – und der E-Autobauer sogar kürzlich wegen irreführender Werbung verklagt wurde. Viele Menschen stehen dem Thema autonomes Fahren laut einer Studie jedenfalls nach wie vor ziemlich skeptisch gegenüber – und zwar aus einem bestimmten Grund.
Autonomes Fahren stößt auf Ablehnung: Autobesitzer sind überfordert
Wie das US-amerikanische Marktforschungsunternehmen J.D. Power nun herausgefunden hat, ist die Bereitschaft der Autofahrer, sich für die immer stärker werden Fahrzeugautomatisierung zu begeistern, gering – und sogar rückläufig. Das Hauptproblem: Die Menschen blicken bei der Technik nicht wirklich durch. Der Befragung zufolge sind 65 Prozent der Verbraucher nicht in der Lage, vollautonomes Fahren korrekt zu definieren. So halten beispielsweise 56 Prozent der Umfrage-Teilnehmer bereits heute verfügbare Fahrerassistenzsysteme für vollautonome Techniken.

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Autonomes Fahren stößt auf Ablehnung: Hersteller testen indes fleißig ihre Fahrzeuge
Wie gering die Begeisterung für das Thema ist, zeigt folgendes Ergebnis: Auf einer Skala zwischen 0 und 100 liegt der Indexwert für die Bereitschaft autonomes Fahren zu nutzen lediglich bei 39 – ein Rückgang um 3 Punkte im Vergleich zu 2021. Trotzdem: Viele Unternehmen wie beispielsweise die Amazon-Tochter Zoox oder die GM-Tochter Cruise testen fleißig ihre Robotaxis – auch auf öffentlichen Straßen.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Autonomes Fahren stößt auf Ablehnung: Verbraucher blicken nicht durch
„Diese Ergebnisse liefern einen weiteren Beweis dafür, dass vielen Verbrauchern ein klares Verständnis des aktuellen Stands automatisierter und assistierter Fahrtechnologien fehlt“, sagt Bryan Reimer, Wissenschaftler am MIT Center for Transportation and Logistics AgeLab. Ganz überraschend ist das Ergebnis nicht: Bereits vor einiger Zeit hatte eine Studie gezeigt, dass Autofahrer beispielsweise nur einen Bruchteil der ihnen zur Verfügung stehenden Technik nutzen. Für die Mobility Confidence Index Study 2022 von J.D. Power wurden in den USA 4.000 Fahrzeugbesitzer ab 18 Jahren in einer 15-minütigen Online-Umfrage befragt.