Autounfall von Winfried Kretschmann – sein Sprecher lässt eine Frage unbeantwortet
Der Dienstwagen von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist am Montag auf der A81 ins Schleudern geraten. Bei einem Folgeunfall wurde ein einjähriges Mädchen lebensgefährlich verletzt. Gegenüber 24auto.de hat sich Regierungssprecher Rudi Hoogvliet geäußert.
- Bei starkem Regen ist es am Montag zu einem Unfall mit der Limousine von Winfried Kretschmann gekommen
- Als ein Seat auf eines der Begleitfahrzeuge auffuhr, wurde ein Mädchen (1) lebensgefährlich verletzt
- Das sagt der Regierungssprecher von Winfried Kretschmann zu dem Unfall
Heilbronn/Stuttgart – Es passierte gegen Ende des ersten Tages seiner „Sommertour“: Bei starkem Regen geriet die Limousine (Mercedes-Benz S-Klasse) von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (72, Grüne) gegen 19:20 Uhr auf der A81 (Höhe Widdern) ins Schleudern, prallte in die Mittelleitplanke und kam anschließend auf dem Standstreifen zum Stehen. Das Begleitfahrzeug, ein Audi A8, hielt hinter dem verunfallten Mercedes an. Kurz darauf geriet ein Seat Leon ins Schleudern, drehte sich und krachte mit dem Heck in den stehenden Audi. Dabei wurde ein einjähriges Mädchen lebensgefährlich verletzt. Der Fahrer (33) erlitt schwere Verletzungen, die 29-jährige Beifahrerin wurde leicht verletzt. (Unfall von Winfried Kretschmann: Mädchen (1) schwer verletzt)
Autobahn-Unfall von Winfried Kretschmann – das sagt sein Regierungssprecher
Nach aktuellem Kenntnisstand war der Fahrer der Kretschmann-Limousine (Gepanzerte Autos: So sicher sind die mächtigsten Politiker der Welt in ihren Limousinen) im Starkregen offenbar zu schnell unterwegs. „Man muss die Geschwindigkeit den Witterungsverhältnissen anpassen“, sagte Frank Belz, Sprecher bei der Polizei Heilbronn, gegenüber 24auto.de. Vermutlich war auch der Seat-Fahrer für die Straßenverhältnisse zu schnell unterwegs. Gegen den Fahrer des Dienstwagens und gegen den schwerverletzten Seat-Fahrer wird aktuell wegen des Anfangsverdachts ermittelt, sie hätten die Geschwindigkeit ihrer Autos nicht den Witterungsverhältnissen angepasst.
Eine generelle Geschwindigkeitsbeschränkung gibt es auf dem Streckenabschnitt offenbar nicht. Um die Verletzten zu versorgen, waren zwei Rettungshubschrauber im Einsatz. Der Ministerpräsident setzte in einem Ersatzfahrzeug seine Fahrt fort. (Audi A8 L Security: So sicher ist die Bundeskanzlerin in ihrem gepanzerten Auto)
Autobahn-Unfall von Winfried Kretschmann – „Die Ursache ist mutmaßlich Aquaplaning gewesen“
24auto.de hat dem Staatsministerium Baden-Württemberg bezüglich des Unfalls einige Fragen gestellt, die Regierungssprecher Rudi Hoogvliet schriftlich beantwortete:
Wie geht es Herrn Kretschmann nach dem Unfall?
Er ist unverletzt, aber natürlich mitgenommen vom Nachfolgeunfall, bei dem zwei Schwerverletzte zu beklagen sind.
Macht er mit seiner „Sommertour“ weiter?
Dienstag hat er die Termine am Nachmittag abgesagt. Die Termine gestern, heute und morgen finden statt.
Wie geht es dem angeblich verletzten Begleiter?
Das sind nur leichte Verletzungen gewesen.
Können Sie sagen, mit welchem „Ersatzfahrzeug“ Herr Kretschmann von der Unfallstelle weggebracht wurde?
Dazu liegen mir keine Erkenntnisse vor.
Warum wurden die Fahrzeuge nach dem Unfall abgedeckt?
Das ist ein übliches Vorgehen bei Fahrzeugen prominenterer Personen.
Können Sie etwas zur Unfallursache sagen?
Die Ursache ist mutmaßlich Aquaplaning gewesen, sowohl für den ersten Unfall mit dem Dienstwagen des MP [Ministerpräsidenten; Anm. d. Red.] als auch beim zweiten Unfall mit dem Seat. Nach Aussage der Polizei gab es auf dem Abschnitt am Sonntag insgesamt zehn Aquaplaning-Ereignisse, am Montag weitere sechs.
Kann man schon sagen, wie hoch der Schaden am Fahrzeug von Herrn Kretschmann und an dem Begleitfahrzeug ist?
Der Gesamtschaden beläuft sich nach Angaben der Polizei auf 130.000 Euro, dieser ist nicht nach einzelnen Fahrzeugen spezifiziert.
Wir hatten noch eine weitere Frage an den Regierungssprecher nachgereicht: „Was hat Herr Kretschmann in der Zeit zwischen dem Unfall und seiner Wegfahrt vom Unfallort gemacht? Hat er beispielsweise Erste Hilfe geleistet?“ Doch diese Frage ließ das Staatsministerium Baden-Württemberg bislang unbeantwortet.