Ferrari 250 GT SWB als Neuwagen – dieser Hersteller lässt die 1960er aufleben
Stilvoller Retro-Sportler oder peinliches Ferrari-Fake? Eine britische Firma baut den italienischen Sportwagen nach – und nutzt dafür immerhin standesgemäße Technik.
Wellingborough (Großbritannien) – Viele Ferrari-Modelle gehören zu den Ikonen der Auto-Historie und so ist es kein Wunder, dass andere Hersteller immer mal wieder das Design der Italiener zitieren. Oder gleich komplett kopieren. In Maranello findet man das nicht immer gut, wie diese gerichtliche Auseinandersetzung mit dem bayerischen Tuner Mansory um das Design des Ferrari FXX K zeigt.
Ferrari 250 GT SWB als Neuwagen – dieser Hersteller lässt die 1960er aufleben
Was Ferrari wohl zu dieser Replika meint? Zumindest ist der Sportwagen im Retro-Design optisch gelungen: Die britische RML-Group, ein Rennstall und Ingenieurbüro, hat das Coupé dem Ferrari 250 GT Berlinetta SWB von 1959 nachempfunden. SWB steht für „Short Wheelbase“: Diese Version des Rennwagens wurde überhaupt nur 167-mal gebaut, zählt heute zu den begehrtesten Oldtimern überhaupt und erreicht bei Versteigerungen Preise im zweistelligen Millionen-Bereich. (Ferrari 488 GTB Marke Eigenbau: Kopie fährt tatsächlich, obwohl sie ...)

Ferrari 250 GT SWB als Neuwagen – wie damals mit V12-Motor
Da wird die Neuauflage wohl nicht ganz so viel kosten (einen konkreten Preis nennt RML noch nicht) – aber billig wird auch sie sicher nicht. Denn im englischen „Ferrari“ steckt Hightech vom Feinsten. Aber anders als beispielsweise das deutsche Start-up Elegend, das Auto-Ikonen wie Audis Ur-quattro mit Elektroantrieb wieder aufleben lässt, verbauen die Briten wieder einen V12-Motor. (Honda Civic als Lamborghini Aventador SVJ – dank indischem Umbau)
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Ferrari 250 GT SWB als Neuwagen – technische Basis stammt von 1996
Während der im Original bis zu 300 PS leistete, bringt es der 5,5-Liter-Sauger jetzt auf 486 PS bei spektakulär tönenden 7.000 Umdrehungen. Ein manuelles Sechsgang-Getriebe schickt 586 Newtonmeter an die Heckachse, wo sie den Fake-Ferrari in 4,1 Sekunden auf Tempo 100 treiben und 298 km/h Spitzentempo ermöglichen.

Wie das Chassis stammt der Antrieb aus dem 4,55 Meter langen, von 1996 bis 2001 gebauten Ferrari 550 Maranello. Wohl darum (und wegen des längeren Radstandes) trifft der Neuwagen nicht komplett die Proportionen des 4,15 Meter kurzen Originals. Die Karosserie wird aus Carbon gefertigt – auch hier könnte mancher Autofan die Geschmacksfrage stellen. Schön anzusehen ist der Retro-Sportler aber allemal.