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Günstig an Neuwagen kommen: Neben Verhandlungsgeschick hilft Flexibilität

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Von: Sebastian Oppenheimer

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Die Neuwagenpreise kannten zuletzt nur eine Richtung: nach oben. Auch wenn Erleichterung in Sicht ist – Verbraucher müssen beim Autokauf kein Geld verschenken.

Neuwagen sind momentan teuer wie selten. Wer möglichst günstig zum neuen Auto kommen will, sollte ein paar einfache Tipps beherzigen. Neben Verhandlungsgeschick hilft vor allem Flexibilität beim Sparen. 

Starten sollte der Autokauf online. Dort lassen sich am leichtesten und schnellsten die Preise für einzelne Modelle vergleichen – manche Händler versuchen sich inzwischen sogar auf TikTok. Auf den Seiten des jeweiligen Herstellers findet sich der offizielle Listenpreis, der in der Regel das obere Ende der Spanne markiert. Bei Marken wie Polestar oder Tesla, die ausschließlich online verkaufen, gibt es da in der Regel keinen Spielraum für Verhandlungen – gezahlt wird, was angezeigt ist. 

Günstig an Neuwagen kommen: Neben Verhandlungsgeschick hilft Flexibilität

Anders sieht es bei Marken mit unabhängigem Händler-Netzwerk aus. Jeder Betrieb kann theoretisch seinen eigenen Hauspreis bieten. Recherchieren lässt sich dieser über eines der zahlreichen Neuwagen-Vermittlungsportale wie Carneoo, Carwow, Alles.Auto oder Neuwagen24. Dort inserieren Händler einzelne Modelle mit teils zweistelligen Nachlässen. Im Dezember 2022 waren einer Erhebung des Center of Automotive Research (CAR) in der Spitze bis zu 20 Prozent Rabatt auf den Listenpreis drin. Die höchsten Nachlässe gibt es naturgemäß für ältere, weniger nachgefragte Fahrzeuge, während sich viele neue Typen auch noch ohne Rabatt verkaufen. Wer bei der Modellwahl flexibel ist, kann locker vierstellige Beträge gegenüber einem vergleichbaren Auto sparen. Übrigens können bestimmte Kundentypen den Autohändler eine Stange Geld kosten, wie eine Studie verrät.

Günstig an Neuwagen kommen: Ist der Preisrahmen ausgeschöpft, kommen „Naturalrabatte“ ins Spiel

Wer nicht über einen Online-Vermittler bei einem weit entfernten Händler kaufen will, sondern lieber in Wohnortnähe, nimmt die recherchierten Preise einfach zur Verhandlung mit dem Betrieb vor Ort. Dabei hilft auch etwas Basis-Wissen über den Neuwagenvertrieb in Deutschland: Die niedergelassenen Händler verkaufen Neuwagen auf eigene Kasse, erhalten aber bestimmte Prämien vom Hersteller, die sie auch teilweise an den gut verhandelnden Käufer weitergeben können. So gibt es beispielsweise häufig Extra-Geld für Neukunden, wenn diese von der Konkurrenz abgeworben wurden – sogenannte Eroberungsprämien. Auch zum Quartalsende wächst die Freigiebigkeit bei Rabatten, da sich die Einkaufskonditionen der Händler beim Hersteller oft an den vierteljährlichen Verkäufen orientieren. 

Szene beim Autohändler
Wer ein paar Tipps beachtet, kann beim Kauf eines Neuwagens viel Geld sparen. (Symbolbild) © Panthermedia/Imago

Ist am reinen Fahrzeugpreis nichts mehr zu machen, sind vielleicht noch Naturalrabatte möglich. Die können von den viel zitierten Fußmatten bis zu kostenlosen Inspektionspaketen reichen. Bei Elektroautos lässt sich vielleicht ein Gratis-Ladekabel raushandeln. Allerdings wollen VW, BMW und andere Hersteller Schluss machen mit dem Händlerrabatt.

Günstig an Neuwagen kommen: Mit Tageszulassungen lässt sich viel Geld sparen

Wer bei der Ausstattung seines Autos flexibel ist, kann mit Tageszulassungen viel Geld sparen. Dabei handelt es sich um Neuwagen, die Händler pro forma für einen Tag zulassen. Das schönt zum einen die Statistik und ermöglicht zum anderen versteckte Nachlässe weit über den üblichen Rahmen hinaus, ohne das Preisgefüge einer Marke durcheinanderzubringen. Der Kostenvorteil gegenüber einem selbst konfigurierten Neuwagen kann 20 Prozent oder mehr betragen. Allerdings kann der Käufer weder Ausstattung noch Motor oder Farbe selbst wählen, sondern muss das nehmen, was auf dem Hof des Händlers steht. 

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Generell dürfte sich die Verhandlungsposition für private Autokäufer in der nächsten Zeit gegenüber 2022 deutlich verbessern. Die Lieferkettenprobleme sind zu großen Teilen behoben, die Produktion läuft wieder an und die Knappheit der vergangenen Monate scheint überwunden. Zusätzlich zum wachsenden Angebot dürfte die Nachfrage angesichts der drohenden Rezession sinken, was den Preisdruck auf Hersteller und Händler erhöht. (Holger Holzer/SP-X)

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