1. 24auto
  2. News

Autos immer schwerer: Leitplanken können versagen

Erstellt:

Von: Marcus Efler

Kommentare

Größer, mit mehr Ausstattung und Akkus im Boden: Das zunehmende Gewicht von Autos wird wegen veralteter Leitplanken zum Problem.

Das nennt man wohl Gewichtsspirale: Der erste VW Golf, gebaut ab 1974, wog 750 Kilogramm. Die aktuelle, nämlich achte Generation, bringt je nach Motorisierung 1255 bis 1630 Kilo auf die Waage. Und das SUV T-Roc, das den Kompaktwagen mittlerweile als beliebtestes Auto Deutschland abgelöst hat, ist noch einmal ein paar Kilo schwerer.

Damit gibt es zwei Trends, die das Gewicht von Autos deutlich wachsen lassen: Das Kilo-Plus einzelner Modelle, die von einer Generation zur nächsten immer weiter wachsen und mehr Ausstattung an Bord haben, und der Umstieg vieler Käufer auf SUV – und auf Elektroantrieb mit seinen schweren Akkus. So wiegt der vollelektrische BMW iX beachtliche zweieinhalb Tonnen

Ford Mustang Mach-E auf Straße mit Leitplanke
Nicht kompatibel: Schwere Elektro-SUV und alte Leitplanken. (Symbolbild) © Ford

Autos immer schwerer: Leitplanken können versagen

Darüber hinaus sind im Zeitalter des Online-Versandes immer mehr Transporter mit hohem Tempo unterwegs. Vor allem auf der Autobahn und anderen Schnellstraßen führt die generelle Gewichtszunahme der Fahrzeuge zu einem bislang unterschätzten Problem: Die Leitplanken sind nicht mehr sicher genug.

Das hat nach Informationen von Auto Motor und Sport eine Studie des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ergeben. Auch Schutzwände aus Beton sind von den immer schwereren Fahrzeugen offenbar überfordert. Denn die Normen dieser Sicherheitseinrichtungen stammen jeweils aus den 80er-Jahre – als beispielsweise der VW Golf I noch unterwegs war.

Autos immer schwerer: Auch Betonwände überfordert

Die Diskrepanz zwischen kalkuliertem und echten Gewicht führt vermehrt dazu, Autos wie SUV und Transporter die Leitplanken überwinden oder von Betonwänden so zurückgeschleudert werden, sodass die Insassen schwerer verletzt werden. Moderne Fahrzeuge können über die Begrenzungen hinwegschleudern, zudem lösen die Airbags unter Umständen nicht korrekt aus.

Noch mehr spannende Auto-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

„In der Studie wurde festgestellt, dass in etwa jedem zehnten Fall Schutzplanken über- oder unterfahren oder durchbrochen wurden, und es bei Schutzwandanprall bei mindestens jedem zehnten Anprall zum Überschlag kam“, heißt es vom GDV. Bessere Konstruktionen könnten in zehn Prozent der Unfälle die Schwere der Verletzungen vermindern. (Mit Material von SP-X)

Auch interessant

Kommentare