Autofahren bald unbezahlbar? Das sind die krassesten Preistreiber
Wie teuer wird Autofahren eigentlich noch? Ein Spritpreis von zwei Euro scheint mittlerweile gewiss – doch das ist nur einer von mehreren Preistreibern.
Berlin – Das waren doch mal gute Nachrichten: Wenn die Elektromobilität erst mal laufe und die Energiewende vollzogen sei, werde Autofahren sehr viel billiger als heute. Nur ein Euro pro 100 Kilometer werde es eines Tages kosten, prophezeit kein Geringerer als VW-Chef Herbert Diess. Doch verlassen können sich Autofahrer auf derart optimistische Aussagen natürlich nicht. Das zeigen die Entwicklungen, die – ganz im Gegenteil – für die Zukunft dramatisch höhere Kosten befürchten lassen – vor allem für diejenigen, die noch länger mit Verbrennungsmotor unterwegs sind. (Elektroauto: Stromkosten viel niedriger als Benzinkosten – so viel kann man sparen)
Autofahren bald unbezahlbar? Das sind die krassesten Preistreiber
Denn die trifft bald die CO2-Abgabe mit voller Wucht. Unabhängig davon, wer nach den Bundestagswahlen regiert, wird diese steigen und auf den Spritpreis umgelegt. Schon 2019 hat die Bundesregierung schließlich ein Klima-Paket verabschiedet, das den CO2-Preis von heute 25 Euro pro Tonne Kohlendioxid schrittweise bis 2025 auf 55 Euro ansteigen lässt. Er macht aktuell bereits sechs bis sieben Cent pro Liter Kraftstoff aus, insgesamt besteht über die Hälfte des Benzinpreises aus staatlichen Abgaben. Sollten die Klimaziele im nächsten Jahr verfehlt werden, kommt sogar noch was obendrauf: Bis zu 40 Cent Aufschlag pro Liter und damit ein Benzinpreis von zwei Euro gelten nicht mehr als utopisch. Bei „Bild Live“ schimpft denn auch der ehemalige CSU-Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (67): „Ich habe vor dieser Entwicklung gewarnt! Das ist ein Würgegriff an der Kehle der Bevölkerung im ländlichen Raum. Die Pendler, die Familien mit Kindern, die kommen ohne Auto nicht aus“. (E-Auto mit Strom laden: Der Staat kassiert mit – und zwar kräftig)

Autofahren bald unbezahlbar? Neuwagen viel teurer als vor zehn Jahren
Dazu gesellen sich weitere Preistreiber. So werden Neuwagen immer teurer: Zwischen 2010 und 2020 stieg der Pkw-Preis im Schnitt von 26.030 auf 36.340 Euro, hat die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) ausgerechnet: ein Plus von 39,6 Prozent. Auch könnten Verluste, die der Chipmangel der Autoindustrie derzeit beschert, auf die Käufer umgelegt werden. Und die steigenden Neuwagen-Preise ziehen mittlerweile sogar die Kosten für Gebrauchte mit: Laut „Gebrauchtwagen-Preis-Index“ von AutoScout24 stieg deren Durchschnittspreis innerhalb eines Jahres um 15 Prozent – von durchschnittlich 20.000 Euro auf 23.000 Euro. (Fridays-Aktivistin Luisa Neubauer will billiges Benzin – was ist denn nun los?)
Autofahren bald unbezahlbar? Partei will Preisanstieg stoppen
Umso besser, dass gerade Wahlkampf ist – und Politiker versprechen, den Anstieg zu bremsen: Die Union werde „nicht zulassen, dass die Bürger zu stark belastet werden“, versprach CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak (36) gegenüber Bild: „Millionen Menschen sind auf das Auto angewiesen und können sich nicht sofort ein E-Auto leisten.“ Klare Sache. Aber mal sehen, ob sich die Union noch an ihre Aussage erinnert, sollte sie nach der Bundestagswahl noch auf der Regierungsbank sitzen.
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