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Polizei stoppt „Maircedes“: Getunter Benz wird trotz korrekter Papiere stillgelegt

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Von: Marcus Efler

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Alles in den Papieren eingetragen, also alles legal? Das muss nicht unbedingt stimmen, wie der Besitzer eines ungewöhnlich getunten Mercedes 260E erfahren musste.

Für viele Autofahrer ist ihr Pkw nicht nur ein Fortbewegungsmittel, sondern ein regelrechtes Hobby. So wie das eigene Segelboot oder die hochwertige Stereoanlage. Und wie sich das bei solchen heiß geliebten technischen Geräten gehört, bastelt der Eigner gerne an ihren herum, und schafft ganz individuelle Kreationen – wie etwa diesen originellen Lada Niva oder einen skurrilen Wohnwagen.

Getunter Mercedes 260E
Ohne Betriebserlaubnis: der getunte Mercedes 260E. © Polizeidirektion Kaiserslautern

Beliebt sind auch Umbauten, um eine andere Marke vorzutäuschen. So wurde ein Audi R8 Spyder zu einem Ferrari LaFerrari. Unter einer völlig neuen Autobezeichnung fuhr dagegen ein Mercedes, den eine Polizeistreife auf einer Autobahnauffahrt bei Kaiserslautern stoppte: „mAIRcedes“ prangte oben auf der Frontscheibe.

Schriftzug „Maircedes“ auf Scheibe eines getunter Mercedes 260E
Neue Automarke: der „Maircedes“. © Polizeidirektion Kaiserslautern

Polizei stoppt „Maircedes“: Umgebauter Benz wird stillgelegt

Air ist bekanntlich englisch für Luft, und tatsächlich war der Mercedes 260E mit einem Luftfahrwerk ausgestattet. So ein Komfort-Extra ist heute in vielen Autos zu finden, in einem 34 Jahre alten Benz der Baureihe W124 ist es indes eher ungewöhnlich. Zusammen mit den auffälligen, großen Rädern war es sogar in den Fahrzeugpapieren eingetragen. Der Mann fühlte sich also sicher.

Eine fatale Fehleinschätzung. „Bei einer genaueren Überprüfung der Veränderungen kamen jedoch schwerwiegende Mängel zutage“, heißt es im Polizeibericht. So fehlte die vorgeschriebene Warnmeldung bei Druckabfall im System. „Der Mercedes-Benz war in diesem Zustand nahezu nicht mehr lenkbar, ohne dass die Räder an der Karosserie schliffen“, bilanzierten die Beamten.

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Polizei stoppt „Maircedes“: Umbauten waren eingetragen, aber nicht legal

Insgesamt fanden ein Gutachter später elf „erhebliche Mängel“. Die Betriebserlaubnis war erloschen, der Maircedes-Benz wurde stillgelegt. Sein Fahrer muss mit Bußgeldern in dreistelliger Höhe sowie Punkten in Flensburg rechnen (so können Sie online ihren Punktestand abfragen) rechnen – obwohl er den Wagen in diesem Zustand von einem Vorbesitzer gekauft hatte, der alle Änderungen ausdrücklich als legal bezeichnet hatte. „Dieser Fall ist ein Beispiel dafür, dass man insbesondere bei Käufen getunter Fahrzeuge immer den technischen Zustand von einem Profi überprüfen lassen sollte“, mahnt die Polizeiautobahnstation Kaiserslautern.

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