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Auto-Displays schlimmer als Joints? Studie mit schockierendem Ergebnis

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Von: Jasmin Farah

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Infotainment im Auto ist eine feine Sache, hat aber auch ihre Tücken, warnt jetzt eine Studie und zieht einen kuriosen Vergleich: Sind Auto-Displays schlimmer als Joints?

Washington, D.C. (USA) – Hochauflösend, ultrahell, echte Farben und Infotainment vom Feinsten: Das verspricht Tesla für das zentrale Display im neuen Model S Plaid. Das Auto von morgen fährt nicht nur elektrisch, sondern will den Fahrer smart vernetzen, informieren und auch unterhalten.

Schließlich lassen sich auf den installierten Bildschirmen im Auto Filme und Serien gucken, Playlists bearbeiten sowie Videospiele zocken. Manche von ihnen sind noch dazu als riesige iPads in der Konsolenmitte platziert, andere wiederum sind mit ihrer Form in die Struktur des Wagens integriert.

Auto-Displays schlimmer als Joints? Studie mit schockierendem Ergebnis

Doch auch wenn die blinkenden Riesen-Displays technisch viel hermachen, haben sie auch ihre Tücken. Denn sie lenken ab – und das kann gefährlich für den Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer werden. Viele Tesla-Besitzer glauben, dass sie dem einfach vorbeugen können, indem sie den „Autopiloten“ aktivieren und im wahrsten Sinne des Wortes „die Füße hochlegen“. Ein fataler Fehler.

Denn man sollte sich nicht einfach auf das System verlassen: Schließlich haben sich in den vergangenen Monaten Berichte über verheerende Unfälle gemehrt, bei dem das intelligente Fahrassistenzsystem eingeschaltet war und die Fahrzeuglenker nicht rechtzeitig auf Hindernisse reagiert haben. Mit teils tragischem Ausgang.

Und auch sonst sind die blinkenden Bildschirme auch in Modellen anderer Autohersteller nur schwer zu ignorieren, erklärt die „AAA Foundation for Traffic Safety“, eine Non-Profit-Organisation aus Washington, D.C. Sie hat eine Studie durchgeführt, bei der herauskam, dass allein eine Änderung des Fahrziels in der Navigation die volle Konzentration und Aufmerksamkeit des Fahrers für 40 Sekunden auf sich zieht. In dieser Zeit hat der Stromer bei einer geschätzten Geschwindigkeit von 50 km/h aber bereits 555 Meter zurückgelegt. (Tesla Model 3 fliegt aus Kurve und prallt gegen Baum – Alarm warnt viel zu spät)

Der MBUX-Hyperscreen im Mercedes-Benz EQS
Moderne Displays werden immer größer – hier im neuen Mercedes-Benz EQS. (Symbolbild) © YouTube (Mercedes-Benz)

Displays im Auto schlimmer als Joints? Brandgefährlich im Straßenverkehr

Wählt man dann zum Beispiel noch eine Musik-Playlist über Apple CarPlay oder Android Auto aus, soll sich die Reaktionszeit, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert oder plötzlich ein Hindernis vor dem Fahrzeug auftaucht, bereits stärker verringert haben, als wenn man von einem Joint benebelt wäre.

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„Heutige Infotainment-Systeme können genauso ablenkend sein – wenn nicht sogar noch mehr – wie persönliche elektronische Geräte“, warnt auch Jennifer Homendy, die Vorsitzende des National Transportation Safety Board (dt.: Nationale Behörde für Transportsicherheit), gegenüber dem Online-Portal „Slate“. (Sylt: Tesla Model X bleibt im Sand liegen – „wenigstens umweltfreundlich“)

Die Regierung geht sogar davon aus, dass etwa zehn Prozent der 38.680 Verkehrstoten in den USA (2020) darauf zurückzuführen sind. Die Dunkelziffer dürfte sogar noch größer sein. (Tesla Yoke-Lenkrad: Elon Musk will kein normales Steuer mehr)

Doch während die Benutzung eines Handys am Steuer verboten ist und mit einem Bußgeld geahndet wird, gilt das für Navi- und Infotainment-Systeme natürlich nicht, weshalb die allermeisten von uns diese auch ohne schlechtes Gewissen benutzen. Gleichzeitig werden sie allerdings immer komplizierter und kommen mit immer mehr Funktionen, sodass es Fahrern zunehmend schwerfällt, wieder den Blick auf die Straße zu richten.

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