Flugautos bald im Laden zu kaufen – aber Kunden bekommen ein Problem
Fliegende Autos gehören zu den großen technischen Utopien. Nun eröffnet ein Start-up in den USA das erste Geschäft dafür – und das gibt es dort zu kaufen.
New York (USA) – Zu den vielen Dingen, die es gemäß älteren Science-Fiction-Filmen eigentlich schon längst geben müsste, gehören fliegende Autos: Geräte für jedermann, die ohne Stau durch die Luft von einem Punkt zum nächsten flitzen, und die man bequem in einer Garage parken kann. Immer wieder gab es in den letzten Jahren Versuche, derartige Visionen etwa in Form von Flugtaxis zu realisieren – von denen viele, wie ein entsprechendes Projekt von Audi, Airbus und Italdesign, aber scheiterten. („Air Taxi“: NASA testet Elektro-Flug-Shuttle – was taugt die Reichweite?)
Flugautos erstmals im Laden zu kaufen – aber Kunden bekommen ein Problem
Derzeit herrscht indes wieder Goldgräberstimmung bei der sogenannten „Urban Air Mobility“. Konzerne wie Hyundai investieren massiv in entsprechende Projekte und die Infrastruktur, Start-ups wie das niederländisch-bayerische Unternehmen Lilium oder AirCar aus der Slowakei basteln an kleinen Flugzeugen, die überall starten und landen können, oder auch auf der Straße fahren. Manche der Geräte sind sogar schon bestellbar und sollen demnächst ausgeliefert werden. (Flugauto AirCar schafft echte Strecke – doch eine Erwartung kann es nicht erfüllen)
Flugautos erstmals im Laden zu kaufen – ist die Ära des Pkw vorbei?
Besonders weit aus dem Fenster lehnt sich das Start-up TheArsenal aus Miami in Florida: „The Car is over“, tönt sein Gründer Patrice Meignan, zu deutsch in etwa: „Das Auto ist am Ende“. Das erste vorzeigbare Projekt basierte denn aber doch auf einem klassischen Pkw: Zusammen mit Renault bastelten die Amerikaner den Air4 zusammen, ein mit vier Propellern betriebenes Fluggerät im Look des legendären Kleinwagen R4. Hier ist er auf Instagram zu sehen:
Nun gingen die selbsternannten Mobilitäts-Revoluzzer noch einen Schritt weiter, und eröffneten in Manhattan den „weltweit ersten Laden für fliegende Autos“. Wer in New York City künftig also shoppen geht, kann so nebenbei sein Fliewatüt ordern – so die Verheißung.
Bislang beherrscht noch ein kleines Wasserflugzeug für 400.000 Dollar (ca. 353.000 Euro) den Showroom – das immerhin tatsächlich aussieht wie eine Kombination aus Boot, Flieger und Kabinenroller. Der Icon A5 heißt zwar wie ein Audi, ist zum Starten und Landen aber auf eine Wasserfläche angewiesen, würde also bestenfalls in Venedig als Flug-Fahrzeug durchgehen. (Echtes Hoverboard: Dieser Tüftler fliegt „Zurück in die Zukunft“)
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Flugautos erstmals im Laden zu kaufen – aber dürfen Kunden sie jemals benutzen?
Bald sollen in dem Flagship-Store aber richtige Flugautos zu haben sein. Allerdings erscheint es fraglich, ob Kunden diese überhaupt jemals nutzen können – und wann sich die Utopie des abgehobenen Individual-Verkehrs überhaupt erfüllt. Denn für alles, was fliegt, benötigt man natürlich eine Piloten-Lizenz, was mit erheblichem Aufwand für Ausbildung, Erhalt und Nachweis der medizinischen Tauglichkeit verbunden ist.
Ob manche Staaten für die sogenannten eVTOL („Electric Vertical Take-Off and Landing aircraft“, zu deutsch in etwa: „elektrische Senkrechtstarter“) irgendwann Erleichterungen einführen, ist eine Wette mit ungewissem Ausgang. In den USA immerhin dürfen derzeit langsame, leichte Geräte auch ohne Flugschein in geringer Höhe über Privatgrund geflogen werden.
Wahrscheinlicher ist indes, dass fliegende Autos und auch Flugtaxis letztendlich nichts anderes sein werden als eine elektrisch angetriebene Unterklasse von Helikoptern – mit entsprechend hohen Preisen für Verkauf und Betrieb und hohen Anforderungen an die Piloten.