1. 24auto
  2. News

Keyless-Systeme: Nur diese Modelle bieten Sicherheit vor Diebstahl

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Jan Schmidt

Kommentare

Eigentlich ist es ja eine gute Idee: Lediglich die Anwesenheit eines Schlüssel genügt, um Autos zu öffnen und zu starten. Doch das Funksignal lässt sich mit einfachen Mitteln verlängern – eine Einladung für Autodiebe.

München – Der ADAC untersuchte in der Vergangenheit bei insgesamt 360 Autos und Motorrädern, wie sicher die meist optionalen „schlüssellosen“ Schließ- und Start-Systeme sind. Das Ergebnis ist erschreckend: Bis auf wenige Ausnahmen reichen zwei kleine Geräte, um die System zu täuschen. Die Geräte lassen sich nach Angaben des ADAC leicht in Eigenregie bauen.

Demnach muss man sich mit einem Gerät in die Nähe des Auto- oder Motorradschlüssels begeben und mit dem zweiten Gerät in die Nähe des Fahrzeugs. Die Distanz kann mehrere hundert Meter und bei idealen Bedingungen sogar bis zu einem Kilometer betragen. Sobald das Funksignal übertragen wurde, sind die Fahrzeuge offen und startbereit. Auch die sogenannten digitalen Autoschlüssel können von dieser Sicherheitslücke betroffen sein.

Geräte zur Verlängerung der Funk-Reichweiten sind günstig

Beide Geräte können mit geringem Aufwand selbst gebaut werden. Die nötigen Bauteile haben einen Wert von rund 100 Euro und sind in jedem gut sortierten Elektronik-Laden erhältlich. Das fatale an den Keyless-Systemen ist, dass der Motor nur einmal gestartet werden muss und dann – ohne weiteres Funksignal – weiter läuft. Wenn die Autodiebe dann auch noch bei laufendem Motor nachtanken, kann das entwendete Fahrzeug über große Distanzen entführt werden.

VW Golf: Ultra-Wide-Band-Technik berechnet die Entfernung

Nun hat sich der ADAC den neuen Golf VIII von VW vorgenommen und wurde positiv überrascht: Dank der verbauten Ultra-Wide-Band-Technik (UWB) erkennt das System, ob sich der Schlüssel wirklich in der Nähe befindet oder ob das Signal einfach nur „verlängert“ wird. Die verwendeten UWB-Chips können die Laufzeit der Funksignale auswerten und damit sehr präzise die Entfernung des Schlüssels zum Auto berechnen. Bislang wurde die UWB-Technik nach Informationen des ADAC nur in den Land-Rover-Modellen Discovery, Range Rover und Range Rover Sport verbaut – außerdem bei den Jaguar-Modellen E-Pace und i-Pace. Dank der UWB-Technik ließen sich diese Fahrzeuge mit dem selbst gebauten Funk-Verlängerer weder illegal öffnen noch wegfahren.

Der ADAC fordert die anderen Hersteller daher auf, ihre Keyless-Systeme ebenfalls sicherer zu machen. Es dürfe nicht sein, dass Fahrzeuge mit Keyless-Schließsystemen deutlich leichter zu stehlen seien als Modelle mit normalem Funkschlüssel. Eine Übersicht mit den 360 untersuchten Fahrzeugen finden Sie auf den Internetseiten des ADAC.

Auch interessant

Kommentare