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Ford Mustang Mach-E nach Elchtest-Fail verbessert: Ist das Elektro-SUV jetzt sicherer?

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Von: Marcus Efler

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Bei mehreren Ausweichtests machte der elektrische Ford Mustang Mach-E keine gute Figur. Nach einer Überarbeitung des Stabilitätsprogramms trat er erneut an.

Update vom 31. März 2022, 15:00 Uhr: Das war keine Glanzleistung: Beim sogenannten Elchtest, einem simulierten Ausweich-Manöver, war Fords Elektro-SUV Mustang Mach-E durchgefallen – und zwar sowohl bei einem schwedischen Automagazin (siehe unten), als auch bei einem ähnlichen Slalom-Test des ADAC. Als Grund stellte sich ein zu zaghaft agierendes Stabilitätsprogramm ESC (landläufige Bezeichnung in Deutschland: ESP) heraus, das durch einseitigen Bremseingriff das Auto stabil halten soll.

Mittlerweile hat Ford die Abstimmung optimiert, und der ADAC ein Fahrzeug mit der neuen Version noch einmal getestet. Das Ergebnis beruhigt besorgte Fahrer und deren Familien: „Das ESP greift frühzeitiger und effektiver ein, wodurch sich das Fahrzeug trotz des immer noch leicht drängenden Hecks problemlos durch die Fahrgasse dirigieren lässt“, stellt der Autoclub fest: „Der erforderliche Lenkaufwand ist deutlich geringer. Sowohl bei der Bewertung der Fahrsicherheit als auch der Fahrdynamik schneidet der Ford besser ab“.

Ford Mustang Mach-E nach Elchtest-Fail verbessert: Ist das Elektro-SUV jetzt sicherer?

Wer seinen Ford Mustang Mach-E vor der Optimierung bekommen hat, muss sich ebenfalls keine Sorgen machen – und auch nicht in der Werkstatt vorstellig werden: Wie auch bei Tesla üblich (und anders als kürzlich bei Porsche), erfolgt das notwendige Update der Software drahtlos OTA („over the air“), also über das Mobilfunknetz.

Erstmeldung vom 3. Oktober 2021, 15:38 Uhr: Stockholm – Neben Volvo und Knäckebrot gehört er zu den berühmtesten schwedischen Exporten: Nein, nicht das Billy-Regal von Ikea, sondern der Elchtest. Früher war die Ausweich-Simulation mit mehreren Lenkeinschlägen bei Landstraßen-Tempo eine skandinavische Spezialität. Aber seitdem 1997 dabei eine Mercedes A-Klasse – damals noch ein hochbeiniger Kompakt-Van – umfiel, gehört er zum Standard-Repertoire der meisten Automagazine. (Audi Q4 e-tron gegen Ford Mustang Mach-E: Wer gewinnt das Duell der Elektro-SUV?)

Fahraufnahme eines weißen Ford Mustang Mach-E (Symbolbild)
Der Ford Mustang Mach-E ist das erste E-Mobil des US-Konzerns. (Symbolbild) © Ford

Ford Mustang Mach-E im Elchtest: Schweden kritisieren Elektro-SUV (mit Video)

Trotzdem sind es nun wieder die Schweden, die einem Auto beim Elchtest schlechte Noten ausstellen: Das Stockholmer Automagazin „Teknikens Värld“ (dt.: „Welt der Technik“) hat nämlich den Ford Mustang Mach-E, erstes Elektroauto des US-Konzerns, durch eine mit Pylonen markierte Ausweichgasse gescheucht. Das wenig schmeichelhafte Ergebnis: Bei 68 km/h brach das Heck in der zweiten Kurve aus und wischte mehrere Hütchen von der Fahrbahn. Bei 72 km/h war der Stromer gar nicht mehr auf Kurs zu halten. Das entsprechende Video ist hier zu sehen:

Ein zum Vergleich herangezogener Tesla Model Y meisterte die Gasse dagegen einigermaßen annehmbar, auch wenn seine Karosserie deutlich schlingerte. Der neue Hyundai Ioniq 5 schlug sich am wackersten. (Ford F-150 Lightning: Deshalb ist der Elektro-Pick-up so günstig)

Ford Mustang Mach-E im Elchtest: Stabilitätsprogramm soll Probleme verhindern

Dass über zwei Tonnen schwere, relative hoch bauende Akku-SUV nicht über den Asphalt tänzeln wie ein Sport-Coupé, dürfte klar sein (wobei sich der klassische Ford Mustang mit V8-Motor in dieser Disziplin auch nicht gerade mit Ruhm bekleckerte). Allerdings können moderne Assistenzsystem wie ESC (Electronic Stability Control) mit einseitigem Bremseingriff kritische Fahrzustände verhindern. Mercedes hatte ein solches System, damals noch unter dem Begriff ESP, nach dem verheerenden Elchtest serienmäßig in die A-Klasse eingebaut. (101-Jähriger fuhr schon Ford Model T – und heute im elektrischen Mustang Mach-E)

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Ford Mustang Mach-E im Elchtest: Ford könnte ein Update nachreichen

Genau dieses System scheint aber bei dem Ford Mustang Mach-E nicht optimal abgestimmt zu sein, wie die Tester kritisieren. Was aber grundsätzlich eine nicht ganz einfache Aufgabe ist: Einerseits soll der Bordrechner Sicherheit garantieren, andererseits aber nicht zu früh eingreifen und als Fahrspaßbremse agieren.

Sollte Ford nach dem Test der Schweden nun der Meinung sein, das System etwas defensiver auslegen zu müssen, wäre das mit einem Software-Update erledigt. Richtig dringend scheint das aber nicht zu sein: Umgefallen, wie damals die A-Klasse, ist der Mustang Mach-E nämlich nicht.

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