ADAC schlägt Alarm: Benzin noch immer zu teuer
Die Spritpreise in Deutschland sind deutlich gesunken. Dem ADAC reicht das mit Blick auf den Rohölpreis aber noch nicht aus.
Wer derzeit an die Tankstelle fährt, der merkt schnell: Benzin und Diesel sind nicht mehr so teuer wie noch vor einigen Monaten. Der Tankrabatt, der schon als gescheitert galt, scheint inzwischen also endlich bei den Autofahrern anzukommen. Die Spritpreise haben sogar wieder das Vorkriegsniveau erreicht oder liegen sogar wieder darunter. Dem ADAC reicht das aber noch nicht.
„Gemessen am Rohölpreis und Dollarkurs ist Benzin derzeit sehr deutlich zu teuer“, sagte ein ADAC-Sprecher der Bild. Seit Mitte März ist der Ölpreis für die Nordseesorte Brent von 129 auf knapp 96 US-Dollar gesunken, das sind 26 Prozent weniger. Der Spritpreis zog jedoch nicht im gleichen Maße nach.

ADAC schlägt Alarm: Benzin noch immer zu teuer
Der Preis für den Liter Benzin sank lediglich um 21 Prozent von 2,20 auf 1,73 Euro, beim Diesel fiel die Vergünstigung mit grade einmal 18,5 Prozent (von 2,33 auf 1,90 Euro pro Liter) sogar noch geringer aus. Inklusive Tankrabatt versteht sich! Offenbar geben die Ölkonzerne die gesunkenen Rohölpreise nicht entsprechend über günstigere Spritpreise an die Verbraucher weiter.
Die Branche nutzt den Krieg in der Ukraine stattdessen, um ihre Gewinne in neue Höhen zu schrauben und sich ein goldenes Näschen zu verdienen. Laut dem ADAC haben sich alleine im Raffinerie-Markt die Gewinnmargen seit Jahresbeginn mehr als verfünffacht. Und auch Greenpeace prangerte die Krisengewinne an.
ADAC schlägt Alarm: Öl-Multis machen dicke Kasse
Ein Verdacht, dem letztlich auch das Bundeskartellamt nachging und tatsächlich Anzeichen dafür fand, dass sich die Ölmultis über Gebühr bereichern. Die Gründe dafür, dass die Abstände zwischen Rohöl- und Raffinerieabgabepreisen signifikant gestiegen sind, soll eine Untersuchung klären.
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Um Druck auf die Mineralölkonzerne auszuüben, rät der ADAC laut Bild dazu, teure Tankstellen bewusst zu meiden und bei der günstigeren Konkurrenz zu tanken. Helfen können dabei beispielsweise Tankapps. Doch Autofahrer sollten auch auf die Uhr gucken, so ist der Sprit abends in der Regel am günstigsten. Und auch zwischen den Wochentagen gibt es preisliche Unterschiede.