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Nissan: Qashqai, Micra, Juke – alles über die Modelle des japanischen Autobauers

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Von: Sebastian Oppenheimer

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Nissan ist ein japanischer Autobauer mit Sitz in Yokohama. Bekannte Modelle des Herstellers sind unter anderem der Nissan Juke und der Nissan Qashqai.

Yokohama – Nissan produziert seit 1914 Fahrzeuge und ist damit der älteste Autohersteller in Japan. Das Unternehmen entstand ursprünglich aus der Firma Kaishinsha, die der Maschinenbauingenieur Hashimoto Masujirō (69, † 1944) im Jahr 1911 gegründet hatte. 1914 baute er den ersten Pkw mit dem Namen DAT nach den Initialen der Investoren. Aus der Fusion mit Jitsuyō Motors entstand die DAT Motor Company, die im Jahr 1931 den Datson einführte.

Die Automarken Datsun und Prince gingen in dem Konzern auf. Im Jahr 1934 übernahm Nissan die Firma und baute eine Fabrik in Yokohama. Hier wurde der erste Wagen produziert: der Datsun. Im Jahr 1966 erfolgte die Übernahme des Herstellers Prince inklusive des luxuriösen Modells Prince Skyline. Mit den Jahren entwickelte Nissan ein breites Spektrum an Fahrzeugen vom legendären Sportwagen Datsun 370Z bis zum Elektrokleinbus E-NV200 Evalia mit dem Antrieb des Nissan Leaf. Für Nordamerika schuf der Autohersteller die Automarke Infiniti. Weitere Segmente sind SUVs und Geländewagen mit Modellen wie NIssan Qashqai, NIssan Juke, Nissan Pathfinder und NIssan X-Trail sowie der Kleinwagen Nissan Micra.

Nissan ist bei weitem nicht der einzige bekannte Autobauer aus Japan. Auch die Marken Toyota, Honda, Mazda, Mitsubishi, Suzuki und Subaru haben hier ihren Sitz,

Nissan Qashqai: das kompakte SUV

Nissan stellte den Qashqai im Jahr 2006 vor und brachte ihn 2007 in Deutschland auf den Markt. Ganz anders als der Supersportwagen Nissan Skyline ist der SUV ein kompaktes Fahrzeug. Der Name bezieht sich auf das iranische Nomadenvolk der Kashgai. Der Geländewagen des Herstellers aus Yokohama wird in unterschiedlichen Ausführungen angeboten. Zum Portfolio gehören Modelle mit Diesel- (110 oder 130 PS) und Benzinmotor (115 oder 163 PS). Ihre Leistung reicht jedoch nicht an die des Nissan Juke Nismo RS (bis 281 PS) heran. Alle Ausführungen haben Frontantrieb und ein 6-Gang-Schaltgetriebe. Der Diesel mit 130 PS und der Benziner mit 115 PS sind mit stufenloser Automatik lieferbar. Die Automatikvariante ist typisch für Nissan und kommt beispielsweise auch beim Nissan Micra zum Einsatz.

Fahraufnahme eines roten Nissan Qashqai der zweiten Generation (J11).
Die zweite Generation des Nissan Qashqai kam 2013 auf den Markt. © Nissan

Seit 2019 ist der Nissan Qashqai als Benziner mit 140- bzw. 160-PS-Motor und 7-Gang-Schaltgetriebe erhältlich. Der Nissan Qashqai ist ein Crossover, der Elemente des Pkw und ausgewählte Eigenschaften des Geländewagens vereint. Die Serie umfasst fünf Versionen: Visia, Acenta, N-Way, N-Connecta, Tekna und Tekna+. Wie im Elektrofahrzeug Nissan Leaf unterstützt die N-Connecta-Variante den Fahrer in der Navigation. Die Einstiegspreise für die Fahrzeuge der Qashqai-Serie liegen bei rund 3.000 Euro für Gebrauchtwagen und bei 16.636 Euro für Neuwagen.

Nissan: So viel kosten die aktuellen Modelle

Die Palette an Modellen aus dem Hause Nissan ist äußerst abwechslungsreich. Der Fahrzeughersteller aus Yokohama verzeichnet die folgenden Preise auf seiner Homepage:

Im Jahr 2007 verschwand der NIssan Skyline aus dem Portfolio des japanischen Autobauers – allerdings nur der Name. Denn mit dem NIssan GT-R R35 kam 2007 der Nachfolger des NIssan Skyline GT-R R34 auf den Markt. Er setzt die traditionsreiche Modellreihe des Nissan Skyline fort, die 1957 ihren Anfang nahm. Den aktuellen Nissan GT-R gibt es ab 106.990 Euro zu kaufen. Selbstverständlich sind alle Fahrzeuge auch als Gebrauchtwagen zu haben und dementsprechend günstiger zu erwerben.

Ein silberfarbener Nissan GT-R aus dem Jahr 2007.
Im Jahr 2007 wurde der Nissan GT-R zu einem eigenständigen Modell. © Nissan

Nissan Micra: Vertreter der Klein- und Kompaktwagenklasse

Mit dem NIssan Micra präsentierte Nissan 1982 einen Kleinwagen. Ursprünglich kam das Fahrzeug unter dem Namen Datsun Micra auf de Markt. Der Autohersteller aus Yokohama bot den Kleinwagen in den 1980er Jahren mit fünf Türen und Automatik an. Im Jahr 1993 erhielt der Wagen von europäischen Automobilzeitschriften die renommierte Auszeichnung „Auto des Jahres“. Mittlerweile produziert das Unternehmen die siebte Generation des NIssan Micra. Seit 2019 sind die Modelle IG-T 100 74 KW (100 PS) mit 5-Gang-Getriebe, DIG-T 117 86 KW (117 PS) mit 6-Gang-Schaltgetriebe und IG-T 100 XTRONIC 74 KW (100 PS) mit Automatikgetriebe auf dem Markt.

Erhältlich sind beim Nissan Micra außerdem die Sondermodelle N-Sport, N-Style und N-Tec. Der Vertreter der Kleinwagenklasse ist eine platzsparende Alternative zu Nissans SUV-Portfolio mit dem Nissan Qashqai, Nissan Juke und Nissan Leaf. Der Neuwagenpreis für einen Nissan Micra Visia liegt bei rund 13.000 Euro und kostet damit einen Bruchteil des Nissan GT-R, dem Nachfolger des Nissan Skyline. Auf dem Markt für Gebrauchtwagen besteht eine große Auswahl an Nissan-Micra-Fahrzeugen. Selbst junge „Gebrauchte“ erweisen sich als vergleichsweise günstig: Der Preis für Modelle der Kompressorversion mit 98 PS aus dem Jahr 2014 mit rund 20.000 Kilometern beginnt bei knapp unter 9.000 Euro.

Ein silberfarbener Nissan Skyline GT-R Typ R32 wie er ab 1989 gebaut wurde.
Der Nissan Skyline GT-R R32 wurde ab 1989 gebaut. © Nissan

Nissan Juke: Crossover aus Sportwagen und Geländewagen

Nissan produziert seit 2010 das SUV Juke. Mit dem SUV-Coupé ergänzten die Autohersteller aus Yokohama das Angebot mit Wagen wie dem Nissan Qashqai, dem Kleinwagen Nissan Micra, dem Elektroauto Nissan Leaf und dem Supersportwagen Skyline GT-R. 2011 fertigten die Ingenieure aus der kompakten Karosserie des Nissan Juke, dem Antrieb und Fahrwerk des GT-R den Juke-R mit 480 PS in einer Mini-Serie.

Ein lilafarbener Nissan Juke der ersten Generation.
Umstritten: das Design der ersten Generation des Nissan Juke. © Nissan

Im Jahr 2019 kam die zweite Generation des kompakten Crossovers auf den Markt. Der Nissan Juke verfügt über einen 1,0-Liter-Benzinmotor mit Turbolader und einer Leistung von 117 PS. Er verbindet die Optik von Sportwagen und Geländewagen. Das ungewöhnliche Design der ersten Generation mit kräftiger Front und dem im Verhältnis zartem Dach wurde bei der Neugestaltung entschärft. Beim Nissan Juke besteht ein Leistungsspektrum von 94 bis 218 PS. Bis auf den Einstiegsbenziner verfügen alle Varianten über eine 6-Gang-Handschaltung, bei den stärkeren Modellen ist Allrad optional erhältlich. Ab 18.990 Euro kann der NIssanJuke Visia erworben werden. Für einen Gebrauchtwagen beginnen die Preise bei 7.500 Euro.

Nissan: Der japanische Konzern und die Kooperation mit Renault

Als es in Japan zu Beginn der 1990er-Jahre zu einer Finanzkrise kam, geriet Nissan in ernsthafte Schwierigkeiten. Unter dem Präsidenten Yoshikazu Hanawa (81, † 2015) gelang es dem Fahrzeughersteller aus Yokohama jedoch, einen strategischen Partner zu finden: Renault. Im Jahr 1999 einigte sich Hanawa mit Louis Schweitzer (77), dem damaligen Vorstandsvorsitzenden und CEO der Renault-Gruppe. Die beiden Unternehmen vereinbarten einen Aktientausch. Renault beauftragte den Manager Carlos Ghosn (66) mit der Sanierung von Nissan. 2001 schrieb der Konzern wieder schwarze Zahlen.

Im Jahr 2005 übernahm Carlos Ghosn von Louis Schweitzer den Vorstandsvorsitz bei Renault. Die Allianz aus Nissan und Renault schloss im Jahr 2010 eine Partnerschaft mit der Daimler AG. Die Partner nutzen seitdem Motoren und Antriebe gemeinsam. Im Jahr 2016 entstand die Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi. Von der Krise hat sich Nissan erholt. Modelle wie der Nissan Qashqai, Nissan Micra, NIssan Leaf und Nissan Juke werden an unterschiedlichen Produktionsstandorten hergestellt und sind beliebte Neu- und Gebrauchtwagen. Auch der seit 1957 produzierte Supersportwagen NIssan Skyline erfreut sich nach wie vor größter Beliebtheit. Ein PR-Coup gelang 2018, als die Johan Cruijff ArenA in Amsterdam mit ausrangierten Batterien aus NIssan-Juke-Modellen ausgestattet wurde. Gespeist werden die Akkus von 4.200 Solarmodulen, die sich auf dem Dach des Stadions befinden.

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