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Mazda: Der japanische Autobauer – seine Modelle, seine Produktionsstandorte

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Von: Sebastian Oppenheimer

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Der japanische Autobauer Mazda startete einst als Hersteller von Motorrädern. Erst im Jahr 1960 kam mit dem Mazda R360 der erste Pkw des Unternehmens auf den Markt.

Die heutige Mazda Motor Cooperation existiert bereits seit 1920. In diesem Jahr gründete der Japaner Jujiro Matsuda (76, †1952) die Firma als Tōyō Cork Kōgyō K.K. gegründet, in der Kork veredelt wurde. Damit begann die Erfolgsgeschichte des Konzerns. Mit der Namensänderung in Tōyō Kōgyō K.K. verschwand der Kork aus dem Fokus – und bereits 1928 näherte sich das Unternehmen mit der Herstellung von Maschinenbauteilen dem heutigen Geschäftsfeld. Ab 1930 wurden erstmals Motorräder, motorisierte Dreiräder namens Mazda MazdaGo und Lkw produziert – zum ersten Mal unter dem Namen Mazda. Im Zweiten Weltkrieg war die Firma Bestandteil der Rüstungsindustrie in Japan. Erst 1950 wurde die Fertigung von Dreirädern und Lastwagen fortgesetzt.

Mit der Markteinführung des ersten Pkw, dem Mazda R360, am 28. Mai 1960 wandelte sich das Unternehmen immer mehr zum Autohersteller. Anfangs ausschließlich in Japan aktiv, expandierte Mazda bald in andere Länder. 1972 gründete das Unternehmen mit der Mazda Motors Deutschland GmbH ein deutsches Tochterunternehmen im nordrhein-westfälischen Hilden und startete ein Jahr später den Verkauf der hauseigenen Modelle in Deutschland. Seit 1979 befindet sich die Deutschland- und Europa-Zentrale im nordrhein-westfälischen Leverkusen. Seit 1997 existiert das charakteristische Logo, das für die Stärken der Japaner stehen soll – Kreativität, Vitalität, Freundlichkeit und Belastbarkeit.

Das Logo des japanischen Autobauers Mazda.
Der japanische Autobauer Mazda wurde von Jujiro Matsuda gegründet. © Uli Deck/dpa

Mazda ist bei weitem nicht der einzige bekannte Autohersteller aus Japan. Auch die Marken Toyota, Honda, Nissan, Mitsubishi, Suzuki und Subaru sind hier beheimatet.

Mazda ist im Vergleich zu Toyota und VW ein relativ kleiner Autohersteller

Im Jahr 2020 ist Mazda eine Kabushiki-gaisha – eine Aktiengesellschaft. Das Unternehmen ist im bedeutenden Aktienindex Nikkei 225 gelistet und wird von Präsident und CEO Akira Marumoto geleitet. In den Jahren 2018 und 2019 erzielte das global aktive Unternehmen einen Umsatz von rund 3,5 Billionen Yen – umgerechnet etwa 30 Milliarden Euro. Im Vergleich zu Riesen wie Volkswagen, Toyota und General Motors und ihren dreistelligen Milliardenumsätzen ist Mazda jedoch ein eher kleiner Autohersteller.

Ein dreirädriges Gefährt von Mazda – ein Mazdago/Mazda Go – steht in einer Ausstellungshalle.
Der erste Verkaufsschlager von Mazda waren die motorisierten Dreiräder namens MazdaGo. © Mazda

Das wird auch an der Zahl der produzierten Fahrzeuge und an der Mitarbeiterzahl deutlich. Während bei Toyota, Volkswagen und General Motors im Jahr 2019 fast zehn Millionen Autos vom Band liefen, erreichte Mazda lediglich einen Absatz von rund 1,5 Millionen Fahrzeugen. Mehr als 600.000 Mitarbeiten bei der Volkswagen AG stehen bei Mazda lediglich rund 40.000 Angestellte gegenüber. Gemessen an vielen Kennzahlen ist Mazda hinter Toyota, Honda und Nissan selbst in Japan nur der viertgrößte Autohersteller. Dennoch mangelt es Mazda nicht an Innovationen. Im Gegenteil, die Marke macht immer wieder durch Besonderheiten wie den Wankelmotor und das lebendige Kodo-Design auf sich aufmerksam.

Fahraufnahme es roten Mazda 3 der vierten Generation (BP).
Ein Mazda 3 der vierten Generation. © Mazda

Mazda: Produktionsstandorte in Japan und der ganzen Welt

Mazda ist ein international agierender Automobilkonzern mit Produktionsstandorten in der ganzen Welt. Wichtige Eckpfeiler des Unternehmens befinden sich aber auch im Jahr 2020 noch in Japan. Der Hauptsitz ist im japanischen Fuchū in der Präfektur Hiroshima. Im Stammwerk in der Stadt Hiroshima rollen viele Modelle vom Band: Das Stammwerk fertigt den Mazda 2 und den Mazda 5 sowie Erfolgsmodelle wie den Mazda CX5 und den Mazda MX5.

Fahraufnahme eines roten Mazda MX-5  der ersten Generation (Typ NA).
Kultauto: 1989 brachte Mazda den Roadster MX-5 auf den Markt. © Mazda

Ein weiteres Werk steht in der japanischen Stadt Hōfu in der Präfektur Yamaguchi, dort werden der Mazda 3 und der Mazda 6 gefertigt. Außerhalb Japans betreibt Mazda Produktionsstandorte im russischen Wladiwostok, im mexikanischen Salamanca sowie im vietnamesischen Núi Thành. Darüber hinaus rollen Modelle von Mazda bei Auftragsherstellern und Joint Ventures in Thailand, in Malaysia und in Taiwan vom Band.

Mazda entwickelt immer wieder Modelle mit Wankelmotor

Mazda macht als Autohersteller bei seinen Modellen immer wieder mit Besonderheiten und technischen Sonderwegen auf sich aufmerksam. Dazu gehört das besondere Kodo-Design, auf das auch Chefentwickler Ikuo Maeda großen Wert legt. „Kodo“ steht für „Herzschlag“ und soll eine besonders lebendige und dynamische Optik repräsentieren.

Mazda verbaute an seinen Produktionsstandorten aber auch technische Besonderheiten, darunter den Wankelmotor. Der von dem Deutschen Felix Wankel (86, †1988) entwickelte Wankelmotor gehört zur Reihe der Rotationskolbenmotoren, die grundlegend anders als die klassischen Hubkolbenmotoren arbeiten. Der Wankelmotor besitzt weniger bewegliche Teile, ist deshalb deutlich kompakter und läuft typischerweise auch weicher und vibrationsärmer als ein Hubkolbenmotor. Dem gegenüber stehen aber auch ein schlechterer thermischer Wirkungsgrad und häufig auch ein höherer Verbrauch.

Ein Mazda Typ 787B bei den 24 Stunden von Le Mans.
Im Jahr 1991 gewann Mazda mit dem Typ 787B (Vierscheiben-Wankelmotor) die 24 Stunden von Le Mans. © Mazda

Bereits 1960 hat Mazda mit dem deutschen Unternehmen NSU einen Lizenzvertrag für die Nutzung und auch die Weiterentwicklung des Wankelmotors geschlossen. 1967 startete die Produktion des Mazda 110 S Cosmo mit Wankelmotor. Bis 1986 wurden bereits 1,5 Millionen Fahrzeuge mit der besonderen Antriebstechnik hergestellt. Mit dem Mazda RX-8 wurde von 2003 bis 2010 auch in Deutschland ein Pkw mit Wankelmotor verkauft. Nicht weniger innovativ ist Mazda bei der Entwicklung von Motorentechnologien wie Skyaktiv-X und dem sparsamen Diesotto – einer Mischung aus Dieselmotor und Benziner.

Mazda bietet Modelle für die breite Masse

Mazda aus Japan ist mit seiner Auswahl an Autos breit aufgestellt und bietet Modelle für Jedermann. Von dem Hersteller gibt es Neuwagen und Gebrauchtwagen in vielen verschiedenen Klassen. An den Produktionsstandorten fertigen die Mitarbeiter Autos vom Kleinwagen über große SUV bis hin zu dynamischen Sportwagen. Bei den Standardmodellen nummeriert Mazda im Jahr 2020 nach der Größe durch – ein Namensschema, das leicht zu verstehen ist. Der Mazda 2 ist ein Kleinwagen, der Mazda 3 ein Pkw aus der Kompaktklasse, während der Mazda 6 zur Mittelklasse gehört. In den 2010er Jahren entwickelte der japanische Autohersteller SUV wie den CX3, den CX30, den CX5 und den CX9, die in vielen Jahren einen Großteil aller Verkäufe ausmachten. Weltweit bekannt ist auch der sportliche Roadster Mazda MX5, mit dem der Fahrzeughersteller vor allem in Europa eine Renaissance der Roadster auslöste. Der Sportwagen soll ein ganz besonders Gefühl vermitteln, das der Japaner Jinba Ittai nennt: die Einheit zwischen Pferd und Reiter.

Bekannte Mazda-Modelle im Jahr 2020:

Im Vergleich zu den Riesen der Branche ist Mazda zwar ein kleiner Autohersteller, aufgrund der breiten Auswahl an Modellen gibt es abseits der Neuwagen aus dem Konfigurator aber auch einen großen Markt für Gebrauchtwagen. Die unternehmenseigenen Autohäuser bieten Gebrauchtwagen, Jahreswagen und Leasing-Rückläufer an.

Timo Kraske

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