BMW 3er: E46, E90, F30 – die BMW-3er-Reihe ist auch als Gebrauchtwagen gefragt

Der BMW 3er ist eine der größten Erfolgssstorys in der Automobilgeschichte. Seit 1975 wird das Mittelklasse-Fahrzeug des Münchner Autobauers produziert – inzwischen in der siebten Generation.
- Der BMW 3er erschien erstmals im Jahr 1975
- Das Mittelklasse-Fahrzeug ist das meistverkaufte Auto von BMW
- Im Jahr 2019 erschien die siebte Generation des BMW 3er (G20)
München – Der BMW 3er ist das meistverkaufte Fahrzeug des Münchner Autobauers BMW und kam erstmals 1975 auf den Markt – die Baureihe der Mittelklasse war der Nachfolger der BMW-02-Reihe. Hauptkonkurrenten in Deutschland sind der Audi A4 und die Mercedes-Benz C-Klasse.

Bis auf die erste Generation des BMW 3er (E21) erschien das Fahrzeug immer auch auch als BMW 3er Touring (Kombi), als BMW 3er Cabrio sowie als PS-starke Topversion BMW M3.
Die Baureihen des BMW 3er im Überblick:
Bauzeit | Interne Bezeichnung |
1975–1983 | BMW E21 |
1982–1994 | BMW E30 |
1990–2000 | BMW E36 |
1998–2007 | BMW E46 |
2005–2013 | BMW E90 |
2011–2019 | BMW F30 |
2019–heute | BMW G20 |
Die erste Generation des BMW 3er (E21) erschien im Jahr 1975 und war der Nachfolger der BMW-02-er-Reihe. Das Design stammte aus der Feder von Paul Bracq (86), der auch die erste Generation des BMW 5er (E12) gestaltet hatte. Der BMW 3er war in der ersten Modellgeneration ausschließlich als Zweitürer lieferbar. Erhältlich war das Auto mit einem Vierzylinder-Reihenmotor (M10) sowie einem Sechszylinder-Reihenmotor (M20). Die Leistungsspanne reichte – je nach Modell – von 55 kW (75 PS) bis 105 kW (143 PS). Der Preis für einen BMW 316 lag im Jahr 1975 bei 13.600 D-Mark.
BMW 3er (E30): Cabrio, M3, Diesel und Allradantrieb – die zweite Generation hielt viel Neues bereit
Die zweite Generation des BMW 3er (E30) kam im Jahr 1982 auf den Markt und war ein Jahr später erstmalig auch als Viertürer erhältlich. Das Design der Vorgängergeneration von Paul Bracq wurde beim E30 von Claus Luthe (75, †2008) weiterentwickelt.
Im Jahr 1985 präsentierte der Münchner Autobauer das erste BMW 3er Cabrio, den ersten BMW M3 sowie den ersten BMW 3er mit Dieselmotor. Ab dem Jahr 1987 entschied sich BMW mit dem Facelift außerdem zum Bau einer Kombi-Variante, die BMW 3er Touring getauft wurde. Sogar eine Version mit Allradantrieb (BMW 325ix) wurde eingeführt.
Bestellbar waren Vierzylinder- und Sechszylinder-Reihenmotoren mit einem Leistungsspektrum von 55 kW (75 PS) im BMW 316s (wurde nur in Griechenland und Jugoslawien verkauft) bis hin zu 175 kW (238 PS) im BMW M3. Vom BMW 3er der Modellgeneration E30 wurden in den Werken München und Regensburg 2,34 Millionen Exemplare gebaut.
Im Jahr 1990 stellte BMW die dritte Generation des BMW 3er (E36) vor. Für das Design dieser Modellgeneration war Pinky Lai (69) verantwortlich. Einer der prägendsten optischen Unterschiede zum Vorgänger waren die beiden Rundscheinwerfer, die nun hinter einer gemeinsamen Scheibe vereint waren.
BMW 3er: Die dritte Generation (E36) brachte ein weiteres Modell mit sich: 1994 erschien der dreitürige BMW Compact
Die Spanne der Motoren im BMW 3er der Generation E36 reicht von einem 1,6-Liter-Vierzylinder-Reihenmotor mit einer Leistung von 73 kW (99 PS) im BMW 316i bis zu einem 3,2-Liter-Sechszylinder-Reihenmotor mit einer Leistung von 236 kW (321 PS) im BMW M3. Ein Allradantrieb wurde nicht mehr angeboten.
Den BMW 3er der E36-Generation gab es als viertürige BMW 3er Limousine, als Kombi-Version BMW 3er Touring, als BMW 3er Coupé (Zweitürer) sowie als BMW 3er Cabrio.
Im Jahr 1994 erschien der BMW 3er als dreitürige Version BMW Compact mit einem um rund 20 Zentimeter verkürzten Heck.
Die vierte Generation des BMW 3er (E46) wurde 1998 vorgestellt. Diese Modellgeneration wurde an gleich vier Standorten gebaut: München, Leipzig, Regensburg und Rosslyn (Südafrika). Serienmäßig an Bord waren nun Sicherheitssysteme wie beispielsweise das Antiblockiersystem (ABS), eine Traktionskontrolle (ASC+T) sowie sechs Airbags. Ab September 2001 hatten alle BMW 3er serienmäßig zudem das Elektronische Stabilitätsprogramm ESP an Bord.
Als Motorisierung bot BMW Vierzylinder- und Sechszylinder-Reihenmotoren mit einer Leistung von 77 kW (105 PS) im BMW 316i bis hin zu 265 kW (360 PS) im BMW M3 CSL.

Auch in dieser BMW 3er-Generation war wieder ein BMW Compact erhältlich. Das Design hob sich durch die besonders gestalteten Scheinwerfer („Knopfaugen“) deutlicher vom Rest der Baureihe ab, als noch beim Vorgänger (E36).
BMW 3er: Erste Zeichen der Digitalisierung – In der fünften Generation ist erstmals das iDrive-Bediensystem erhältlich
Im Jahr 2005 kam die fünfte Modellgeneration der BMW 3er-Reihe (E90) auf den Markt. Bei dieser Generation entfiel der BMW 3er Compact – er wurde als BMW 1er (E81, E82, E87, E88) in eine eigene Baureihe überführt. Der E90 war als BMW 3er Limousine, Kombiversion BMW 3er Touring sowie als BMW 3er Coupé und als BMW 3er Cabrio erhältlich.

Im Innenraum wurde das bis dahin für BMW typische fahrerbezogene Cockpit durch ein gerades Armaturenbrett ersetzt. Premiere feierte in dieser Modellgeneration auch das damals noch neue Bediensystem iDrive. Erstmals seit dem BMW 3er (E30) gab es im BMW 3er (E90) nun auch wieder Modelle mit Allradantrieb: BMW 325xi, BMW 330xi, BMW 335xi, BMW 320xd und BMW 330xd.
Die BMW 3er-Baureihe E90 bot den Kunden über die gesamte Bauzeit hinweg eine enorme Auswahl an Motor-Getriebe-Kombinationen. Otto- und Dieselmotoren als Reihenvierzylinder und Reihensechszylinder in einem Leistungsspektrum von 90 kW (122 PS) im BMW 316i (war in Deutschland nicht erhältlich) bis 225 kW (306 PS) im BMW 335i waren bestellbar. Beim Top-Modell BMW M3 setzte die BMW M GmbH in dieser Modellgeneration auf einen 4,0-Liter-V8-Motor mit einer Leistung von 309 kW (420 PS).
Gebaut wurde die E90-Generation in den Werken in München, Regensburg, Leipzig, Rosslyn (Südafrika) und Rayong (Thailand).
Der BMW 3er Gran Turismo wird im Jahr 2013 eingeführt
Die sechste Generation des BMW 3er (F30) startete im Jahr 2011. Erstmals gab es nun eine Version als Schrägheck-Limousine: der BMW 3er Gran Turismo (GT) mit dem internen Code F34 war ab 2013 erhältlich. Speziell für den chinesischen Markt wurde eine Langversion des BMW 3er entwickelt.

Nicht mehr zur Baureihe gehörten dafür das BMW 3er Coupé sowie das BMW 3er Cabrio – sie wurden ab dieser Generation in die BMW 4er-Baureihe überführt und nannten sich fortan BMW 4er Coupé (F32) und BMW 4er Cabrio (F33). Gleiches galt ab diesem Zeitpunkt für den BMW M3: nur noch die viertürige Limousine nennt sich seitdem BMW M3, die zweitürige Variante wurde in BMW M4 umgetauft.
Erstmals war in der F30-Baureihe ein Hybridmodell erhältlich: Im BMW ActiveHybrid 3 wurde der Reihensechszylinder-Motor des BMW 335i mit einem 40-kW-Elektromotor kombiniert. Das Fahrzeug kam so auf eine Systemleistung von 250 kW (340 PS). Verbaut war eine Batterie mit einer Kapazität von 1,35 kWh, womit bis zu 4 Kilometer rein elektrischer Fahrt möglich waren. Verfügbar war der BMW ActiveHybrid 3 von November 2012 bis Mai 2015.
Ab März 2016 war der Plug-in-Hybrid BMW 330e iPerformance erhältlich. BMW kombinierte bei diesem Plug-in-Hybrid den Vierzylinder-Motor des BMW 320i (Facelift) mit einem 65-kW-Elektromotor im 8-Gang-Automatikgetriebe. Mit der Batterie mit einer Kapazität von 7,7 kWh waren nun bis zu 30 Kilometer rein elektrischer Fahrt möglich.
Die siebte Generation: Seit 2019 ist der BMW 3er (G20) als Limousine und als Touring erhältlich
Seit dem Jahr 2019 ist die siebte Generation der BMW 3er-Reihe (G20) auf dem Markt. Vorgestellt wurde das Fahrzeug auf dem Pariser Autosalon im Jahr 2018. Produziert wird der BMW 3er (G20) im Stammwerk in München – die Version mit verlängertem Radstand rollt im Werk Tiexi im chinesischen Shenyang sowie im Werk in San Luis Potosi in Mexiko vom Band.
Die aktuelle Modellgeneration gibt es im Konfigurator bislang als BMW 3er Limousine sowie als BMW 3er Touring. Die Kombi-Variante ist in Deutschland besonders beliebt. Die Preise für die BMW 3er Limousine beginnen bei 36.500 Euro, für den BMW 3er Touring bei 38.050 Euro.

Optional ist im BMW 3er inzwischen neben einer Sprachsteuerung für das Infotainment auch eine Gestensteuerung verfügbar. Ebenso bietet BMW für das Fahrzeug jede Menge Zubehör an, wie etwa M-Performance Carbon-Außenspiegel zum Preis von 740 Euro, eine Surfbordhalterung zum Preis von 96 Euro oder eine Reisedecke aus Merinowolle zum Preis von 177 Euro.
Eine Vorbereitung für Apple CarPlay ist ebenfalls bestellbar. Android Auto soll ab Sommer 2020 für alle neueren BMW-Modelle verfügbar sein.
Auf der Website des Herstellers lässt sich der BMW 3er sowohl als Gebrauchtwagen als auch als Jahreswagen finden.
Für die aktuelle Generation bietet BMW auch Leasing an. Das Basismodell des BMW 3er, die BMW 318i Limousine zum Preis von 36.500 Euro ist laut Konfigurator als Leasingfahrzeug mit einer Sonderzahlung von 3.650 Euro, einer jährlichen Laufleistung von 10.000 Kilometern, einer Laufzeit von 36 Monaten für eine monatliche Leasingrate von 410,75 Euro erhältlich.