Die Audi AG mit Sitz im bayerischen Ingolstadt ist ein traditionsreicher deutscher Automobilhersteller, der seit den 1960er-Jahren zum Volkswagen-Konzern gehört. Innerhalb des mächtigen VW-Konzerns deckt Audi mit seinen Modellen das Premiumsegment ab. Mit dem SUV Audi e-tron brachte die Marke 2019 ihr erstes reines Elektroauto auf den Markt. Der Autobauer hat Anfang der 2020er-Jahre den Ausstieg aus der Verbrenner-Technologie beschlossen und will künftig nur noch rein elektrisch betriebene Fahrzeuge bauen.
Audi: Modelle, Bedeutung, Tochterunternehmen – alles über die VW-Tochter aus Ingolstadt
Der Automobilhersteller Audi AG mit Firmensitz im bayerischen Ingolstadt ist eine Tochtergesellschaft der Volkswagen AG in Wolfsburg. Innerhalb des Volkswagen-Konzerns deckt Audi mit seinen Baureihen das Premiumsegment ab. Hauptkonkurrenten sind die Autobauer BMW, Mercedes-Benz und Porsche.
Die Audi AG wurde am 16. Juli 1909 in Zwickau gegründet. Weil Gründer August Horch (82, †1951) seinen Namen aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht mehr nutzen durfte, war er auf der Suche nach einem neuen griffigen Firmennamen. Seit dem 25. April 1910 firmiert das Unternehmen unter der Bezeichnung Audi, als lateinische Übersetzung des Wortes „horch“. 1932 wurde Audi neben DKW, Horch und Wanderer in die neu gegründete Auto Union AG Chemnitz integriert. Das noch heute gültige Logo mit den vier Ringen symbolisiert diesen Zusammenschluss.
In den folgenden Jahren durchlebte das Unternehmen eine sehr wechselhafte Geschichte und wurde erst 1985 am heutigen Firmensitz in Ingolstadt unter der Bezeichnung Audi AG eine selbstständige Marke. Mit Ferdinand Piëch (82, †2019), dem langjährigen Vorstandsvorsitzenden der Volkswagen AG, entwickelte Audi einige technische Innovationen – unter anderem den ersten Pkw mit Fünfzylinder-Ottomotor (Audi 100 5E), den quattro-Allradantrieb sowie den TDI-Motor mit Diesel-Direkteinspritzung – und etablierte sich als Premiummarke innerhalb des VW-Konzerns.
Ab dem 1. Januar 2019 leitete der Niederländer Bram Schot (* 1961) als Vorstandsvorsitzender die Audi AG. Schot wurde 2018 zum Übergangschef ernannt, nachdem Audi-Chef Rupert Stadler (* 1963) im Zuge des Dieselskandals abgelöst wurde. Bram Schot war zuvor bereits seit 2011 im Volkswagen-Konzern tätig und seit 2017 Vorstand für Vertrieb und Marketing bei der Audi AG. Den Chefsessel räumte er zum 1. April 2020 für den neuen Audi-Chef, den ehemaligen BMW-Manager Markus Duesmann (* 1969).
Im Audi-Stammwerk in Ingolstadt arbeiten rund 43.000 Beschäftigte
Inzwischen produziert Audi mit mehr als 43.000 Mitarbeitern am Hauptstandort Ingolstadt Fahrzeuge verschiedener Baureihen. Neben dem Hauptstandort Ingolstadt betreibt Audi in Neckarsulm einen weiteren wichtigen Produktionsstandort in Deutschland. Weitere Produktionskapazitäten bestehen in Münchsmünster (Komponentenfertigung) und Heilbronn (Böllinger Höfe) sowie in Ungarn (Győr), Belgien (Brüssel), und Mexiko (San Jose Chiapa). Innerhalb des Konzernverbunds mit Volkswagen werden Audi-Fahrzeuge auch in der Slowakei (Bratislava), Spanien (Martorell), Russland (Kaluga), Brasilien, Indien und China produziert.
Für Besucher und Kunden betreibt Audi an den Standorten Ingolstadt und Neckarsulm das sogenannte Audi Forum. Eingebunden in kulturelle und gastronomische Angebote wird den Besuchern die Abholung ihres Neuwagens und/oder eine Werksbesichtigung angeboten.
Audi: Allradantrieb „Quattro" und Leichtbau mit Aluminium sind Grundpfeiler des Erfolgs
Mit dem Claim „Vorsprung durch Technik“ hat Audi eine Unternehmensstrategie und einen Anspruch an die Fahrzeuge formuliert. Vor allem technische Innovationen wie der Allradantrieb quattro oder die Einspritz-Motorentechnik TDI begründeten den heutigen Erfolg von Audi. Zudem setzte das Unternehmen sehr früh auf leichtes Aluminium im Karosseriebau und eine konsequente aerodynamische Karosseriegestaltung.
1985 produzierte Audi eine aufsehenerregende Werbekampagne. Um die Überlegenheit des Antriebs zu demonstrieren, ließ der Ingolstädter Autobauer einen Audi quattro eine Skisprungschanze hinauffahren und sorgte damit für weltweite Aufmerksamkeit. Grund genug für Audi, 2005 den Spot mit einem neueren Modell, dem Audi A6 zu wiederholen. Legendär ist auch Audis Werbekampagne mit dem Wackel-Elvis an der Windschutzscheibe aus dem Jahr 2001. Damit wollte das Unternehmen ein nahezu ruckelfreies Automatikgetriebe der neuesten Generation namens Multitronic bewerben. Die Figur, ursprünglich als Unikat für die Kampagne hergestellt, wurde Kult. Aufgrund der steigenden Nachfrage produzierte Audi mehr als 300.000 Plastikfiguren und verkaufte diese für damals 16 D-Mark.
Audi: Vom Kleinwagen über Oberklasse-Limousinen bis hin zu SUVs ist alles im Angebot
Heute gehört Audi zu den Automarken mit einem breiten Sortiment vom Kompaktwagen (Audi A3), Mittelklassefahrzeugen (Audi A4), Autos der oberen Mittelklasse (Audi A6) bis hin zu Oberklassefahrzeugen (Audi A8), Sportwagen (Audi R8) und SUV (Audi Q3, Audi Q5, Audi Q7, Audi Q8). Für den ab 2010 in zwei Generationen produzierten Kleinwagen Audi A1 verkündete Audi im Jahr 2022 das Aus – man wolle sich künftig auf die Produktion größerer Fahrzeuge beschränken.
Mit dem SUV Audi e-tron (interne Bezeichnung GE) brachte der Ingolstädter Autobauer 2019 sein erstes reines Elektrofahrzeug auf den Markt. Anfang der 2020er-Jahre verkündete Audi den kompletten Ausstieg aus der Verbrenner-Technologie – und will sich zu einer reinen Elektro-Marke entwickeln.
Neben technischen Innovationen und hochwertiger Verarbeitung setzte Audi früh auf das Thema Design. Ein wesentliches Designmerkmal der Ingolstädter Autobauer sind klare Kanten und großzügige, glatte Flächen. Charakteristisch für die viertürigen Limousinen mit Stufenheck ist das dritte hintere Seitenfenster. Als besonders charakteristisch gilt auch der Kühlergrill (Single-Frame), der vor allem bei den neuen SUV-Modellen zu einem wesentlichen Designmerkmal geworden ist. Der Sauerländer Marc Lichte (* 1969) ist seit Anfang 2014 als Leiter Design für die Formgebung der Fahrzeuge sowohl im Inneren wie Außen verantwortlich.
Audi und Lamborghini: Seit 1998 gehört der italienische Sportwagenhersteller zum Konzern
Zum Audi-Konzern gehören die Marken Audi, Audi Sport, Lamborghini, Bentley, Ducati und Italdesign. Der italienische Sportwagenhersteller Automobili Lamborghini S.p.A. mit Sitz im norditalienischen Sant‘Agata Bolognese gehört seit 1998 zum Audi-Konzern und erweitert die Sportwagensparte des Unternehmens. Den Kauf des Motorradbauers Ducati verkündeten die Ingolstädter im Jahr 2012. Ebenfalls eine Tochter ist Audi Sport – das Unternehmen firmierte bis 2016 unter dem Namen quattro GmbH. Seit 2021 gehört auch der britische Luxusautobauer Bentley zum Audi-Konzern.